Schüler-Projekt in Bonn "Klanglandschaften" ist in der Namen-Jesu-Kirche zu sehen und zu hören

BONN · Die Augen schließen und hören, das ist das Ziel des Projekts "bonn hoeren 2013" der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur. Vogelgezwitscher, Schritte den Rhein entlang im Kies oder raschelnd zwischen Sträuchern. Wasser- oder Autobahnrauschen, Essen in der Mensa in der Gesamtschule Beuel. Das sind Geräusche, die zurzeit in der Namen-Jesu-Kirche vorgestellt werden.

 Bilder auf den Kirchenbänken verbinden sich mit den Geräuschen in der Namen-Jesu-Kirche zu "Klanglandschaften".

Bilder auf den Kirchenbänken verbinden sich mit den Geräuschen in der Namen-Jesu-Kirche zu "Klanglandschaften".

Foto: Horst Müller

Über Kopfhörer in den Beichtstühlen können Besucher den Klanglandschaften, zu denen es parallel Gemälde und Fotos gibt, lauschen. Schüler und Schülerinnen der 10f der Gesamtschule Beuel, der 6d der Marie-Kahle Gesamtschule und Grundschüler der 2B der Robert-Koch Grundschule aus Bad Godesberg hatten das Soundprojekt während eines Schulworkshops gestaltet.

Die Jugendlichen der Gesamtschule Beuel hatten zusätzlich ihre gesammelten Geräusche in ungewöhnlichen Noten, in Form von Symbolen wie Sternen, Quadraten oder Wellen festgehalten, die zum Teil an grafische Partituren von Karlheinz Stockhausen erinnerten.

Die Grundschüler hatten großformatige Gemälde angefertigt. Inspiriert wurden sie auf einer Exkursion am Rhein und von der Mehlemer Fähre aus. Die Farbe Grün dominiert in ihren Bildern. Sie zeigen das Siebengebirge, den Petersberg oder Schiffe. Ihre Bilder waren auf den Kirchenbänken, dort, wo sonst Gebetbücher liegen, ausgestellt.

"Die Welt ist heute aufs Visuelle ausgelegt", sagte Axel Porath von der musikFabrik. "Die Kinder und Jugendlichen sollten sich einfach mal mit ihren Sinnen darauf konzentrieren, was man nicht sieht." "Mit einer Schlafmaske haben wir experimentiert und dann plötzlich auch Geräusche wahrgenommen, die man sonst nicht hört", erzählte die 15-jährige Laura.

Auch eine Filmdokumentation von Valerij Lisac ist in der Kirche zu sehen. Sie zeigt die Arbeit der Schüler und Schülerinnen an dem Projekt. Die gesammelten Geräusche, die die Schüler mit Aufnahmegeräten während ihrer Exkursionen festhielten, wurden von Musikern der MusikFabrik fertig produziert.

Die "Klanglandschaften" gibt es in der Namen-Jesu-Kirche, Bonngasse 8, noch bis zum 5.Oktober; dienstags bis samstags von 11.30 bis 14.30 Uhr und am Sonntag von 13 bis 15 Uhr.

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