Bonn Endenich Klavierabend mit Fabian Müller in der Trinitatiskirche
Endenich · "Eine Stunde Klaviermusik mit Fabian Müller" so lautete der sehr pragmatische Titel des Klavierabends in Endenich. Dass der junge Bonner Pianist eine große Fangemeinde hat, zeigte sich schon in der zum Bersten gefüllten Kirche.
Den Anfang machte er mit Auszügen aus den Klavierstücken op. 76 von Brahms. Nach dem drängend gespielten, aufwühlenden Capriccio fis-Moll folgten die eher heiteren Intermezzi As-Dur und B-Dur. Mit dem virtuosen Capriccio C-Dur schloss Müller diesen Block.
Mit dem nächsten Werk tat er einen Schritt ins späte 19., frühe 20. Jahrhundert: Ferrucio Busoni ist vor allem bekannt durch seine Bearbeitungen Bach'scher Werke. Dass es sich bei ihm um einen eigenständigen Komponisten mit einer interessanten Klangsprache handelte, zeigte Müller nun in der Sonatina seconda. Souverän meisterte der junge Pianist auch dieses Werk, das teils etwas sperrig wirkte und eine Herausforderung darstellte. Hierbei arbeitete Müller auch die verschiedenen Ansätze Busonis gut heraus.
Nach dem auch zum Hören anspruchsvollen Werk wirkte das folgende Choralvorspiel zu "Ich ruf zu dir Herr Jesu Christ" (Bach-Busoni) durch seine schlichte Schönheit und stellte - attaca gespielt - eine gelungene Überleitung zum letzten Werk des Abends dar.
Mit Beethovens Sonate Nr. 57, der "Apassionata", beendete Fabian Müller seinen Klavierabend. Er hielt sich an den Beinamen der Sonate und so gelangen gerade die beiden Ecksätze stürmend und leidenschaftlich, aber trotzdem mit großer Klarheit. Auch die unterschiedlichen Charaktere der Variationen im langsamen Mittelsatz arbeitete er gut heraus. Für den verdientermaßen langanhaltenden Applaus bedankte sich Müller mit einer Zugabe.