Evangelische Kreuzkirche Kleine Momente nähren die große Hoffnung

BONN · Hoffnung spenden: Das ist schon seit der Eröffnung des neuen Kirchenpavillons das Motto der evangelischen Kreuzkirchengemeinde. Seit Ende letzten Jahres konnten Besucher der Einrichtung niederschreiben, was ihnen Hoffnung gibt, und laut Leiterin Martina Baur-Schäfer kamen rund 300 solcher "Hoffnungsschimmer" zusammen. Jetzt gibt es eine neue Aktion, die gestern im Beisein von Superintendent Eckart Wüster eröffnet wurde.

 Hoffnungsschimmer: Superintendent Eckart Wüster (von links), Martina Baur-Schäfer und Michael Schmidt stellen die neue Aktion im evangelischen Kirchenpavillon am Kaiserplatz vor.

Hoffnungsschimmer: Superintendent Eckart Wüster (von links), Martina Baur-Schäfer und Michael Schmidt stellen die neue Aktion im evangelischen Kirchenpavillon am Kaiserplatz vor.

Foto: Stefan Knopp

"Hoffnung ist etwas, das man teilt, das man stiften kann", sagte Michael Schmidt vom Kölner Studio Komplementaer, das er mit seiner Frau Dorle betreibt. Sie haben sich die neue Aktion "Hoffnung sammeln" für den Kirchenpavillon ausgedacht: Dieses Mal wird nichts aufgeschrieben, vielmehr soll man sich an besondere Begebenheiten erinnern. Dabei helfen Fragen in drei Klappen, die auf einem Sockel im Café-Raum angebracht sind. Darauf wird gefragt, ob man eine unerwartete herzliche Begegnung hatte, ob einem eine helfende Hand gereicht oder ein Geschenk gemacht wurde. Die Erinnerungen sollten "kleine Momente im Alltag sein, die uns Hoffnung geben", so Schmidt.

Im Idealfall kämen diese Momente unverhofft. Bei allen Schreckensnachrichten aus aller Welt "vergisst man leicht diese kleinen Momente". Unter den Klappen findet man Saatbällchen: Kugeln aus Erde und Wildpflanzensamen, die man mitnehmen und an einem beliebigen Ort aussäen kann. "Sie sind unscheinbar und hart, aber in ihnen steckt die Kraft, dass daraus etwas wachsen kann", so Schmidt. Sie stünden symbolisch für die kleinen Momente, aus denen ebenfalls etwas erwachsen könne. "Damit wird Hoffnung ganz praktisch", sagte Schmidt.

Die Fragen solle man ehrlich beantworten, so Schmidt, aber man beantworte sie für sich. Darauf, etwas aufzuschreiben, wie es bei der ersten Aktion unter dem Jahresthema Hoffnung gefragt war, hatte man verzichtet: Man wollte nicht, dass die Erinnerungen an die besonderen Momente im Pavillon bleiben, sondern dass man sie mitnimmt, erklärten die Veranstalter.

Die neue Aktion soll laut Baur-Schäfer wenigstens bis zum Herbst laufen.

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