Aktion von Parents For Future Kleiner Eiffelturm mahnt zum Klimaschutz

Bonn · Mit kleinen Eiffeltürmen macht die Bewegung Parents For Future auf das Pariser Klimaschutzabkommen von Dezember 2015 aufmerksam. Als eine von 120 angefragten Bundestagsabgeordneten hat Katrin Uhlig (Bündnis 90/Die Grünen) ein Türmchen entgegengenommen.

 Die Vertreter von Parents For Future übergeben einen kleinen Eiffelturm an Katrin Uhlig (l., Bündnis 90/Die Grünen).

Die Vertreter von Parents For Future übergeben einen kleinen Eiffelturm an Katrin Uhlig (l., Bündnis 90/Die Grünen).

Foto: Jakub Drogowski

Mit einer Aktion macht die Bewegung Parents For Future derzeit auf das Pariser Klimaschutzabkommen von Dezember 2015 mit der Forderung der Begrenzung der Erderwärmung deutlich unter zwei Grad aufmerksam. Zum sechsten Jahrestag der Konferenz hatte Parents For Future 120 Bundestagsmitglieder angefragt: Ihnen wollten sie an 28 Orten kleine Eiffeltürme als Erinnerung an die Konferenz in Paris übergeben. Als eine der Bonner Bundestagsabgeordneten nahm Katrin Uhlig (Bündnis 90/Die Grünen) am Montag eine der Pappnachbildungen entgegen.

Aus Anlass der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens am 12. Dezember 2015 hatte Parents For Future den Tag nun zum „Eiffelturmtag“ erklärt. Nach Angaben der Klimaschutzbewegung hatte es auch Anfragen an Alexander Graf Lambsdorff (FDP) und Jessica Rosenthal (SPD) gegeben. Rosenthal habe aufgrund von Terminproblemen einem Treffen im Januar zugestimmt, Lambsdorff habe nicht auf die Anfrage reagiert.

195 Staaten verplichteten sich

In Paris hatten sich 2015 insgesamt 195 Staaten dazu verpflichtetet, die Erhitzung der Erdatmosphäre auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Vor der Kreisgeschäftsstelle der Grünen in der Dorotheenstraße zeigte sich Uhlig bei der Übergabe durch Vertreter der Bonner Parents-For-Future-Gruppe erfreut. „Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinweisen, dass die jetzige Regierung eine Klimaregierung sein wird“, sagte sie. Als Mitglied des neu eingesetzten Klima- und Energieausschusses wolle sie an der Erreichung der Pariser Ziele in Deutschland mitarbeiten. Als stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Energie wolle sie zudem für eine „möglichst globale Umsetzung der einzelnen Punkte des Abkommens“ einstehen.

Malte Kleinwort von Parents For Future in Bonn zeigte sich mit dem Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition in Sachen Klima indes nicht vollends zufrieden. „Es wird nicht genug ins Detail gegangen. Alle sind sich einig, dass wir die Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen müssen, aber niemand spricht davon, wie das erreichbar sein soll“, sagte Kleinwort. Stattdessen seien beispielsweise zwei neue Gaskraftwerke geplant.

Die anwesenden Aktivisten hatten ihre rote Klimakarte mitgebracht. Damit distanziere sich die Gruppe von der „Klimaschmutzlobby“, die den Klimaschutz ausbremsen wolle. Auch Uhlig zeigte nach der Übergabe die rote Klimakarte. Aus Sicht von Kleinwort gebe es eine Autolobby, die Einfluss auf die FDP und Teile der SPD in Deutschland nehme. „Das erkennt man daran, dass jetzt Autos mit Wasserstoffantrieb oder künstlichen Kraftstoffen geplant werden, deren Entwicklung und Herstellung jedoch wiederum zur Klimaschädigung führen werden“, so Kleinwort.

Chris Steenbergen von Parents For Future fügte hinzu: „Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Koalitionsverhandlung. Der Verbrennungsmotor sollte eigentlich bis zum Jahr 2025 abgeschafft werden. Das wird nicht passieren. Wir können aber nicht noch eine Legislaturperiode vergeuden. Die Zeit läuft uns davon.“

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