Sitzung der Bezirksvertretung Koalition will Skatepark-Projekt in Beuel zustimmen

Beuel · Die aus CDU, SPD und FDP bestehende Mehrheitskoalition hat sich langer Aussprache darauf verständigt, dem seit Wochen umstrittenen Skatepark-Projekt zuzustimmen.

„Nach Abwägung aller Aspekte sind wir davon überzeugt, dass dieses Jugendangebot an dieser Stelle richtig ist. Allerdings fordern wir die Verwaltung auf, dafür Sorge zu tragen, dass das städtische Areal am Landgrabenweg nicht nur für eine Nutzung zur Verfügung gestellt wird.

Wir stellen uns dort ein gastronomisches Angebot für alle Rheinauenpark-Besucher und ein weiteres Jugendangebot vor“, sagte Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus. Die Politiker hoffen darauf, dass die Verwaltung den noch unbeantworteten Fragenkatalog in der Sitzung am Mittwoch abarbeitet.

Nach Auskunft der Stadt Bonn würde ein Skatepark den planungsrechtlichen Festsetzungen des für den rechtsrheinischen Rheinauenpark geltenden Bebauungsplans 8021-15 entsprechen. „Die Nutzung des Geländes als Skatepark muss jetzt schon mit der Bezirksregierung als Denkmalbehörde abgestimmt werden, da das Verfahren zur Unterschutzstellung bereits läuft.

Die Stadt hat die Bezirksregierung deshalb bereits eingebunden. Eine Antwort liegt jedoch noch nicht vor“, erklärte Markus Schmitz vom städtischen Presseamt. Die Stadt hat bereits den Landschaftsarchitekten, der den Rheinauenpark in den 1970er-Jahren entworfen hat, über die geplante Nutzungsänderung informiert. Laut Stadt soll er seine Zustimmung signalisiert haben.

Philipp Nehren von der Initiative Beton für Bonn des Vereins Subculture widerspricht den Bürgervereinen aus Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf: Auf keinen Fall müssten für den Bau der Rampen und des Parcours 20 Bäume verschwinden. „Wir wollten immer den grünsten Skatepark Deutschlands erschaffen“, sagte Nehren und versichert, dass höchstens vier Bäume gefällt werden müssten. Der Rest soll zwischen den drei Sektionen, die in drei Abschnitten und über drei Jahre gebaut werden sollen, stehen bleiben. Die Angst, dass an der Jugendverkehrsschule eine Betonwüste entsteht, sei unbegründet.

Nehren ist sich auch sicher, dass es für den Park eine große Zielgruppe gibt: Angesprochen seien in Bonn allein 5000 Kinder und Jugendliche – geschätzt anhand der Verkäufe von Longboards, Skateboards und Skooter in der Stadt. Es gebe zudem auch ein überregionales Interesse. Die Kerngruppe an Skatern bestehe aus 300 Sportlern. Der Park sei „ein Ort für Jung und Alt, der den Freizeitwert in Bonn auf jeden Fall erhöhen wird“, sagte Nehren.

Er vergleicht das Projekt mit Wiehl, wo es vorher auch viel Kritik gab und wo der Park heute sehr gut angenommen sei. Der Bonner Park soll nach den Plänen von Subculture der modernste von Deutschland werden. Dazu soll auch ein Jugendzentrum mit Café für jedermann gehören.

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