Kohlenstoffmonoxid Polizei ermittelt nicht nach dem Gas-Unfall in Graurheindorf

Grauheindorf · Der Gasunfall am Dienstag an der Römerstraße wird von den Behörden erst einmal nicht weiter untersucht. Es liegt laut Polizei keine Straftat vor. Austritt von Kohlenmonoxid ist aber besonders gefährlich, weil es nicht wahrnehmbar ist.

 Die Bewohner bemerkten das Gas in ihrem Wohnhaus rechtzeitig.

Die Bewohner bemerkten das Gas in ihrem Wohnhaus rechtzeitig.

Foto: Ulrich Felsmann

Nach der Beinahe-Katastrophe durch einen Gasunfall an der Römerstraße gibt es erst einmal keine strafrechtlichen Konsequenzen. Das teilt die Bonner Polizei auf GA-Anfrage mit.

„Bislang ist keine Straftat erkennbar“, sagt Sprecher Michael Beyer. „Und deshalb wird derzeit nicht ermittelt.“ Also auch nicht gegen den Hersteller der dem Unglück zugrundeliegenden Heizung, der noch am Unglückstag am Gerät gearbeitet hat.

Wie berichtet, sind nur mit viel Glück acht Bewohner zweier Reihenhäuser am Dienstagabend einer Katastrophe entgangen. Sie bemerkten noch rechtzeitig, dass giftige Abgase aus der Ölheizung im Keller nach oben stiegen – ein technischer Fehler. Es handelte sich um Kohlenmonoxid, das nach nur wenigen Atemzügen tödlich sein kann.

Bei einer längeren Belastung über 150 bis 300ppm entstehen Schwindelgefühle, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Bei der Maßeinheit handelt es sich um parts per million, also die Anzahl der Teile pro eine Million Teilen.

Bei mehr als 300ppm folgen beim Einatmen Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod. Das Tragische: Kohlenmonoxid ist farb-, geschmacks- und geruchlos, ist also für den Menschen nicht wahrnehmbar. Im Haus maß die Feuerwehr schon an der Tür mehr als 500ppm.

Alle Bewohner kamen gesund davon, der Arzt gab Entwarnung. Die Heizung wurde abgeschaltet, nach dem Lüften beider Häuser konnte jeder in seine Wohnung zurückkehren. Zusätzlich zu einem Brandmelder kann man einen Kohlenmonoxid-Warner aufhängen. Solche Geräte kosten etwa 60 Euro.

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