Kommentar Kommentar - Belehrung aus dem Rathaus

BONN · Bei allem Verständnis für die begrenzten Kapazitäten des Winterdienstes: Wie Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Donnerstag auf die zum Teil berechtigten Beschwerden der Bonner reagiert hat, war reichlich oberlehrerhaft.

Tenor der offiziellen Pressemitteilung: Wer im Winterurlaub mit verschneiten Bergstraßen und schneebedeckten Gehwegen klarkomme, solle sich doch bitteschön nicht so aufregen, wenn es in Bonn beim Winterdienst hakt.

Ganz so, als hätte es in den vergangenen Tagen keine Pannen gegeben. Die Zufahrten zu diversen Kliniken wurden verspätet geräumt, eine Bushaltestelle an der Pützchens Chaussee befreite "bonnorange" trotz mehrfacher Beschwerden erst vom Schnee, nachdem eine Bürgerin Anzeige erstattet hatte.

Viele Nebenstraßen und Radwege waren gestern auch fünf Tage nach dem letzten Schneefall noch vereist. Jürgen Nimptsch mag seine Erklärung unter dem Eindruck eines völlig undiskutablen Drohanrufs diktiert haben. Angemessen war diese Reaktion für einen Oberbürgermeister trotzdem nicht.

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