Kommentar Kommentar - Der nächste Versuch

Welches Bonner Bad ist eigentlich noch nicht zur Schließung vorgeschlagen worden? Mal steht dieses auf der Kippe, mal jenes. Und nun soll es also das Hardtbergbad sein, das zugemacht wird. Bisher galt es als unantastbar, weil es das einzige Kombibad in Bonn ist.

Nicht auszuschließen, dass es nächste Woche das Römerbad trifft, schließlich ist es das größte Freibad mit den höchsten Kosten. Ach ja, die Freibäder wollte man ja alle erhalten. Der Bürger weiß langsam nicht mehr, woran er eigentlich ist.

Um nicht im Nebel zu stochern, sondern Grundlagen für eine neue Bonner Bäderlandschaft zu bekommen, war extra eine Gutachterin eingeschaltet worden. Das Ergebnis, das die Stadt gestern präsentiert, hat mit ihren Vorschlägen nichts mehr zu tun. Und die Ratsmehrheit zeigt schon an, dass sie das "Bäumchen wechsel Dich"-Spiel nicht mitmachen will. Vor allem will sie nicht darauf verzichten, die Bürger zu beteiligen.

Den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung mag man zurufen: Rauft euch zusammen und beendet die Zeit der Fingerhakeleien! Bäder zu schließen geht nur gemeinsam, sonst wird der Bürger böse. Die Alternative, alles zu verzögern, bis wieder ein marodes Bad zusammenbricht, ist auch keine Lösung. Damit gäbe man das Heft des Handelns aus der Hand. Obwohl: Dann müsste niemand mehr unpopuläre Entscheidungen treffen.

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