Kommentar: Die letzte Chance nutzen

Jetzt gilt es. Nach dem starken Auftakt der Kampagne für ein Festspielhaus muss Bonn nun zeigen, ob es die letzte Chance nutzen will.

Jetzt gilt es. Nach dem starken Auftakt der Kampagne für ein Festspielhaus muss Bonn nun zeigen, ob es die letzte Chance nutzen will. Ob Beethovens Geburtsstadt eine Spielstätte haben möchte, die des genialen Musikers würdig ist - und gleichzeitig den Kulturtourismus sowie die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts beflügelt. Oder ob sie sich bundesweit dafür auslachen lassen will, ein großartiges Geschenk ausgeschlagen zu haben.

Nach all dem Zaudern und Zagen ist es ein Wunder, wie viele Gönner den Bonnern noch immer zu einem Festspielhaus verhelfen wollen: die Post (30 Millionen Euro), der Bund (39 Millionen), die Sparkasse KölnBonn (5 Millionen), der Rhein-Sieg-Kreis (3 Millionen), das Land NRW (1 Million jährlich). Und die Telekom steht als Programm-Sponsor bereit. Doch der Rat - vor allem die schwarz-grüne Koalition - kommt bisher nicht zu Potte.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hätte seine aktuelle Beschlussvorlage schon vor Monaten präsentieren können. Aber der beschriebene Weg ist vernünftig: Jetzt ein klares Ja zum Neubau, danach intensive Prüfung aller Fragen, besonders der finanziellen, und im Sommer 2012 dann endlich, endlich eine abschließende Entscheidung.

Natürlich ist die Finanzierungslücke trotz allem gewaltig. Wenn Stadt und Region jetzt aber Begeisterung und Spendenbereitschaft erkennen lassen, findet sich vielleicht ein zweiter Großsponsor. Die Euphorie im Kammermusiksaal am Samstag machte Hoffnung. Davon hätten sich auch die Ratspolitiker überzeugen können. Wenn sie denn dabei gewesen wären.

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