Kulturförderung in Bonn Kommunalpolitiker loben das Jazzfest Bonn

BONN · Peter Materna, Macher des Jazzfest Bonn, das gerade zu Ende ging, will mehr Geld von der Stadt. Doch einen Spielraum für einen höheren Zuschuss als die bisher bewilligten 25.000 Euro pro Jahr sehen nicht alle.

23 Konzerte an zwölf Abenden, allesamt ausverkauft mit rund 6000 Besuchern. Aus Sicht des Organisators und Jazzmusikers Peter Materna ist das Bonner Jazzfest längst in der Stadt angekommen. „Ich stelle immer wieder fest, dass dieses Fest einen weitreichenden Ruf hat, der die Jazzszene voranbringt, aber auch für die Stadt Bonn einen bedeutenden Nutzen hat“, sagt Materna.

„Wir haben ein gutes Einvernehmen mit der Stadt Bonn, und wir freuen uns über das Vertrauen, das nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck kommt, dass der Oberbürgermeister die Schirmherrschaft übernommen hat.“ Dennoch hoffe er auf einen höheren städtischen Zuschuss als die bisherigen 25 000 Euro pro Jahr, um die Arbeit des Jazzfestes „weiter zu professionalisieren und für die Zukunft abzusichern“. Eine Summe nennt er nicht.

Seit einigen Jahren bekommt das Jazzfest eine „institutionelle Förderung“, die im Haushalt fortgeschrieben wird. Der Jahresetat für die Veranstaltung liegt bei rund 500 000 Euro. Inklusive Materna organisieren vier Festangestellte das Jazzfest, das als gemeinnützige Gesellschaft keine Gewinne erwirtschaften darf und mit Sponsoren zusammenarbeitet.

Neben der Förderung bekommt Materna laut Stadt „erhebliche Vergünstigungen seitens der Stadt bei der Werbung für das Festival auf Megalightboards, Fahnen, Abspannern an der B 9 und Infoscreens in der U-Bahn, teilt Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann mit und ergänzt: „Falls seitens des Jazzfestes weitere Unterstützung von der Stadt gewünscht wird, ist Herr Materna eingeladen, auf die Stadt zuzukommen."

Kein Spielraum für höhere Förderung

Anerkennung kommt auch aus den Reihen der Kulturpolitiker. „Was Materna aus diesem Fest gemacht hat, ist begeisternd“, sagt der kulturpolitische Sprecher der CDU, Markus Schuck. Er sieht allerdings beim jetzigen Etat keine Spielräume für eine höhere Förderung.

Ähnlich äußert sich Bärbel Richter (SPD): „Mehr Geld für ein solches Projekt ist immer wünschenswert. Dies wurde aber nie offensiv gefordert – von den Machern nicht und von der Politik nicht – weil allen Beteiligten klar ist: Da ist nicht unbegrenzt viel im Haushalt vorhanden.“

Jürgen Repschläger (Linke) findet: „Über einen größeren städtischen Förderbetrag sollte mit allen Akteuren und nicht zuletzt mit Herrn Materna gesprochen werden.“ Auch Ros Sachsse-Schadt (Grüne) zeigt sich offen für Gespräche über den Zuschuss. Wilfried Löbach (FDP) regt an, dass Kulturdezernent Martin Schumacher die Haltung der Verwaltung im nächsten Kulturausschuss „präzisieren soll“. Aus Sicht von Reinhard-Friedemann Schulz (Allianz für Bonn) müsse das Fest „weiter stabilisiert werden“. Die Sozialliberalen würden eine stärkere Förderung begrüßen, so Felix Kopinski. Johannes Schott (Bürgerbund) lobt das Fest, vor einer Zuschusserhöhung müssten die „Hintergründe“ angeschaut werden.