Kommunalwahl 2020 FDP-Spitze in Bonn spricht sich für OB-Kandidaten aus

Bonn · Der Kreisvorstand der FDP hat sich nach GA-Informationen für einen eigenen Kandidaten ausgesprochen. Über Personen wurde aber noch nicht debattiert. Parteivorsitzende Müller-Rech spricht von einem Stimmungsbild, über das die Basis Ende Mai entscheiden soll.

  Seit 2018 ist Franziska Müller-Rech Bonner FDP-Vorsitzende.

Seit 2018 ist Franziska Müller-Rech Bonner FDP-Vorsitzende.

Foto: Benjamin Westhoff/Roland Kohls

Die Corona-Krise hat das Alltagsleben fest im Griff, dennoch gibt es auch noch anderes zu diskutieren: Die Bonner Liberalen beschäftigen sich nach wie vor mit der Frage, ob sie zur Kommunalwahl am 13. September – noch ist der Termin nicht infrage gestellt – mit oder ohne eigenen Oberbürgermeisterkandidaten antreten sollen. Der Kreisvorstand der Bonner FDP hat jetzt unter anderem auch zu dem Thema getagt und sich nach GA-Informationen für einen eigenen Kandidaten ausgesprochen. Über Personen wurde noch nicht debattiert. Die Partei bestätigte das am Mittwochabend in einer Pressemitteilung.

Die Parteivorsitzende Franziska Müller-Rech wollte sich im Zuge der Recherche zunächst nicht zur Diskussion im Vorstand äußern, der sich per Videokonferenz austauschte. Sie stellte das Ergebnis im Gespräch mit dem GA  als ein „Stimmungsbild“ dar, das auf der Mitgliederversammlung voraussichtlich am 30. Mai zur Diskussion gestellt werden solle. „Mir ist wichtig zu betonen, dass die Basis über diese Frage entscheiden wird“, sagte sie. Sie fühle sich verpflichtet alles zu tun, was der Partei diene. „Ich hoffe, dass wir Ende Mai unsere Versammlung überhaupt abhalten können,“ sagte sie, schließlich gehörten einige Mitglieder aufgrund ihres Alters der Corona-Risikogruppe an. Zudem müsse aufgrund des Neuzuschnitts der Wahlbezirke die Aufstellung der Direktkandidaten wiederholt werden.

Während Müller-Rech sich nach außen zur Frage des OB-Kandidatens also bedeckt hält, kursiert die Information über die Vorstandsentscheidung bereits unter den Mitgliedern. Keiner, den der General-Anzeiger dazu am Mittwoch befragt hat, möchte jedoch seinen Namen in der Zeitung lesen. „Man macht sich bei der Parteispitze nicht beliebt, wenn man sich offen für einen eigenen Kandidaten ausspricht“, behauptet ein langjähriges FDP-Mitglied.

Wie berichtet, hatte der FDP-Ortsverband Bonn bereits vor geraumer Zeit beschlossen, die FDP solle mit einem eigenen OB-Kandidaten ins Rennen gehen. Der Antrag war zunächst zurückgehalten worden, weil im Kreisvorstand noch diskutiert worden war, ob die Liberalen Amtsinhaber Ashok Sridharan (CDU)  unterstützen sollen.   Ortsverbandsvorsitzender Bernd Bollmus hatte damals gegenüber dem GA unter anderem erklärt, die FDP sei kein Anhängsel der CDU. Auf die jüngste Vorstandssitzung angesprochen, wollte Bollmus sich nun nicht mehr zum Thema äußern. Das sei jetzt Sache der Parteivorsitzenden.

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