Kommentar zum Sicherheitsdienst in Stadthaus-Garage Kontrollen in der Nacht

Meinung | Bonn · Die Stadthaus-Garage ist schon etwas Besonderes in der städtischen Parklandschaft. Sie ist verwinkelt und an manchen Stellen nur schummrig beleuchtet. Leicht vorstellbar, dass Kunden sich des Nachts dort wenig wohl fühlen, findet GA-Redakteur Philipp Königs.

Die Bonner City-Parkraum (BCP) hat nun einen Sicherheitsdienst beauftragt. Ein sinnvoller Schritt, der genauso wie die geplante Modernisierung zeigt, dass die BCP die Sorgen der Kunden ernstnimmt. Allerdings arbeitet der Dienst von morgens bis zum frühen Abend, also gerade in dem Zeitraum, in dem im Stadthaus meist reges Treiben herrscht. Es mag sein, dass Aggressivlinge gerade dann auftreten. Aber ist es wirklich sinnvoll, am helllichten Tag zu kontrollieren? Garagen werden doch zu Angsträumen, wenn die Sonne untergegangen ist und der Kundenverkehr nachlässt. Der Betreiber sollte darüber nachdenken, ob eine Verschiebung der Einsatzzeiten nicht besser wäre.

City-Parkraum-Geschäftsführer Rainer Schneider schreibt in seiner Stellungnahme an die Politik, dass sich durch die Einführung der Kameras – zwölf sind es im Stadthaus an der Zahl – der Service und die Sicherheit verbessert hätten. Es sei aber denkbar, dass das „subjektive Sicherheitsgefühl“ damit nicht in Einklang zu bringen sei. Doch genau darum geht es. Objektive Sicherheit und subjektives Sicherheitsgefühl müssen übereinander gebracht werden. Der Vorschlag von Brigitta Poppe-Reiners (Grüne), das Fenster der alten Pförtnerloge wieder aufzubrechen und Betriebsamkeit zu suggerieren, geht genau in diese Richtung.

Überlegenswert ist auch, die Loge zeitweise mit dem privaten Sicherheitsdienst zu besetzen, wenn dessen Mitarbeiter ohnehin vor Ort sind. Solche Maßnahmen würden nicht die Sinnhaftigkeit von Überwachungskameras infrage stellen. Sie wären Reaktionen auf veränderte Umstände, die den Kunden zugute kommen.

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