Kommentar zu Bus- und Bahnblockaden Kontrollen sind nötig

Meinung | Bonn · Es ist gut, dass die Polizei und städtischen Ordnungsdienste gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit auf die Verkehrssünder in der City ein besonderes Augenmerk haben.

 Auch dieser Autofahrer will den Weg über den Cityring abkürzen und biegt verbotswidrig nach rechts in die Thomas-Mann-Straße ab.

Auch dieser Autofahrer will den Weg über den Cityring abkürzen und biegt verbotswidrig nach rechts in die Thomas-Mann-Straße ab.

Foto: Benjamin Westhoff

Im Gegensatz zu den Autos, in denen sich oftmals nur wenige Personen befinden, sind die Busse und Bahnen in aller Regel voll besetzt. Und nur, weil ein einzelner Autofahrer „mal eben“ was besorgen will und deshalb seinen Wagen auf den Straßenbahnschienen abstellt, stehen zig Fahrgäste in den Bahnen im Stau. Und auch die Schlaumeier, die meinen, schneller voranzukommen, indem sie – obwohl verboten – eine Abkürzung wie die an der Münsterstraße in die Thomas-Mann-Straße nehmen, sorgen mit ihrem Verhalten dafür, dass der ÖPNV blockiert wird. 20 Euro pro Strafzettel – das ist viel zu wenig, um wirklich weh zu tun.

Die Polizei dann auch noch der Abzocke zu bezichtigen, was die Beamten laut Polizeisprecher Simon Rott zufolge nicht selten zu hören bekommen, ist unverschämt. Schließlich geht es darum, den Nahverkehr am Laufen und attraktiv zu halten. Denn jeder, der für einen Besuch der Innenstadt nicht unbedingt auf das Auto angewiesen ist, sondern auf den ÖPNV oder das Fahrrad umsteigt, trägt bekanntlich zur Verkehrsentlastung bei.

Allerdings gehört dazu auch, dass die Erreichbarkeit der City für Autofahrer nicht unnötig erschwert wird. Das befürchten jedoch Kaufleute und Gewerbetreibende, wenn der Cityring – wie von den Planern vorgesehen – auf Dauer gekappt wird. Einen Vorgeschmack, wie es dann sein könnte, erhält man bereits ab Januar: Dann soll die Maximilianstraße wegen der Bauarbeiten am Maximiliancenter drei Monate lang gesperrt werden.

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