Kommentar Konzept mit Fragezeichen

Aus formaler Sicht ist der Vorgang um die genehmigte Nutzungsänderung für ein Geschäftslokal im Bonner Westen sicher nicht gut gelaufen. Die Politik fühlt sich zu Recht übergangen.

An einen puren Zufall, dass die Stadtverwaltung ausgerechnet einen Tag vor jener Sitzung die Genehmigung erteilte, auf der das Thema zur Sprache kommen sollte, mag man kaum noch glauben. Ob da jemand im Stadthaus vielleicht zu spät bemerkt hat, dass die Uhr tickt und dem Antragsteller schnellstens grünes Licht erteilt werden musste, damit die Stadt am Ende nicht zur Zahlung eines Schadenersatzes verdonnert werden könnte?

Angesichts der vielen neuen Geschäfte, die sich in den letzten Jahren im Bonner Westen bis hin zur Bornheimer Straße angesiedelt haben, fragt man sich aber andererseits: Warum die ganze Aufregung?

Warum verstößt ein Elektromarkt an der Bornheimer Straße nahe der Bonner City nicht gegen das Zentrenkonzept, aber ein möglicher Fahrradladen in einem Geschäftslokal an der Immenburgstraße?

Warum darf an der Brühler Straße eigentlich kein Drogeriemarkt entstehen, wenn unweit davon an der Karlstraße in der ehemaligen Bushalle längst eine Drogeriekette beheimatet ist? Für den Kunden ist die Zielsetzung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts mit diesen vielen Fragezeichen jedenfalls nicht mehr nachvollziehbar.

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