Modellstadt Bonn Kritik an kostenlosem ÖPNV als "Ablenkungsmanöver"

Bonn · Nach dem vermeintlichen Aus für das Modellprojekt eines kostenlosen Nahverkehrs hält die Kritik an der Bundesregierung und der Bonner Stadtspitze an.

 Ein Bus auf der Endenicher Allee zwischen ehemaliger Landwirtschaftskammer und Poppelsdorfer Allee.

Ein Bus auf der Endenicher Allee zwischen ehemaliger Landwirtschaftskammer und Poppelsdorfer Allee.

Foto: Volker Lannert

Dass Bonn Modellstadt wird, sei derzeit „nur heiße Luft“, meint etwa die Bonner Bundestagsabgeordnete Katja Dörner (Grüne), die sich von mehreren Fragen an die Bundesregierung Klarheit zum Thema erhofft hatte. Nun aber kommt sie zu dem Ergebnis: „Die laut angekündigten Modellversuche sind Ablenkungsmanöver. Die Bundesregierung hat ihre Hausaufgaben bei der Kontrolle der Abgase nicht gemacht.“ Dörner fordert eine Nachrüstung der Dieselfahrzeuge auf Kosten der Hersteller. Deutschlandweit müsse die Blaue Plakette unverzüglich eingeführt werden

Für eine Umrüstung von Dieselautos durch die Automobilhersteller plädieren auch die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber und Sebastian Hartmann. Allerdings fordern die beiden Abgeordneten auch die Mehrheiten in Bonner Stadtrat und Rhein-Sieg-Kreistag auf, der steigenden Bevölkerung endlich auch ein verbessertes ÖPNV-Angebot folgen zu lassen. Die steigende Bevölkerungszahl sei seit Jahren bekannt, ebenso die anstehenden Bauarbeiten an Straßen und Schienen. Dennoch verweigerten die Mehrheitskoalitionen, Stadt und Kreis seit Jahren jeglichen Ausbau des ÖPNV.

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