Tierschützer fordern Verbot Kritik an Pferden in Karnevalsumzügen
Bonn · Laut Pferdeschutz-Initiative kommt es immer wieder zu Verletzungen. Stadt Bonn lehnt die Forderung ab. Vereine müssen sich ohnehin an Regeln halten.
Pferde gehören nicht in Karnevalszüge: Diese Meinung vertritt die Pferdeschutz-Initiative 2015. Wegen der Teilnahme der Tiere gebe es jedes Jahr „immer wieder Verletzungen bei Zuschauern, Teilnehmern der Umzüge sowie auch bei den Pferden. Und das ist vermeidbar“, sagt Dieter Kübbeler.
Er hat sich mit dem Anliegen der Initiative nun an die Stadt Bonn gewandt. „Pferde sind Fluchttiere. Ihr Einsatz ist also unverantwortlich.“ Für sie sei der Umzug purer Stress, was zu Koliken, Kreislaufversagen und sogar zum Tod der Pferde führen könne.
Die Verwaltung hat Kübbelers Forderung tierschutz- und ordnungsrechtlich prüfen lassen, wie es Harald Borchert, kommissarischer Leiter der Bonner Ordnungsdienste, mitteilt. Das Ergebnis: Der Einsatz von Pferden sei nicht zu untersagen, „zumal mir in Bonn bisher keine gefahrenrechtlichen Vorfälle bekannt geworden sind, bei denen es für oder durch Pferde in Karnevalszügen zu kritischen Situationen gekommen wäre“.
Laut Stadt gelten folgende Regeln:
Es dürfen nur Pferde mitgehen, von denen keine Gefahr ausgeht. Der Hufbeschlag muss so beschaffen sein, dass die Tiere nicht ausrutschen können. „Dies ist vor Zugbeginn zu überprüfen. Die Reiter müssen einen ausreichenden Abstand von den Zuschauern halten“, sagt Borchert.
Für Reiter und Fahrzeugführer gilt ein Rauch- und Alkoholverbot.
Jeder Reiter und Tierführer muss seine jährlichen Pflichtstunden mit den Pferden absolviert haben.
Jede Gruppe mit Pferden hat einen Tierarzt im Zug dabei, der die Tiere vorher kontrolliert und während des Zuges an der Strecke erreichbar ist.