Sport trifft Musik in Dottendorf Künstler aus Tel Aviv musizieren mit Tennisschlägern

Bonn · Die „Amazing Cannon Tennis Show“, die erstmals außerhalb Israels zu sehen ist, verbindet Kunst und Sport. Besucher werden erfahren, wie sich ein Ballwechsel anhört und welche Melodien sich mit einer Ballmaschine erzeugen lassen.

 Das Team: Rafi Balbirsky (von links), sein Sohn Roy, Iris Domany sowie Tal Eshel, Ursula Schmitt und Jan Eickenboom.

Das Team: Rafi Balbirsky (von links), sein Sohn Roy, Iris Domany sowie Tal Eshel, Ursula Schmitt und Jan Eickenboom.

Foto: Benjamin Westhoff

Nicht nur mit klassischen Instrumenten lässt sich Musik machen, auch viele Alltagsgegenstände eignen sich dazu. Zum Beispiel Tennisschläger: An einen Synthesizer angeschlossen, lassen sich mit dem Sportgerät einzigartige Klang- und Tonkompositionen erzeugen. Wie sich ein Ballwechsel anhört und welche Melodien sich mit einer Ballmaschine erzeugen lassen, werden Besucher der „Amazing Cannon Tennis Show“ erfahren.

Erstmals tritt dafür ein Tennis- und Musikerquartett aus Tel Aviv außerhalb Israels mit seinem Programm auf. Die Bonner Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) lädt für diesen Samstag und Sonntag jeweils ab 15 Uhr auf die Anlage des Bonner Tennis- und Hockey-Vereins (BTHV) nach Dottendorf ein.

Rafi Balbirsky, IT-Experte und Künstler, sein Sohn Roy, Iris Domany und der Musiker und Komponist Tal Eshel haben die Tennisshow entwickelt, die Musik und Sport miteinander verbindet. Ursula Schmitt von der DIG hatte die Idee, das Ensemble nach Deutschland zu holen. „Ich habe die Aufführung in Tel Aviv gesehen und war sofort begeistert“, erzählt sie.

Mit Jan Eickenboom, Vorsitzender der DIG und Mitglied im BTHV, fand sie den richtigen Ansprechpartner, um das Quartett für ein Gastspiel nach Europa zu holen. „Der BTHV war sofort bereit, uns dafür einen Platz zur Verfügung zu stellen“, erzählt er.

Allerdings wird das Ensemble mit dieser Aktion nicht nur unterhalten. „Wir wollen Sport und Musik mit Integration verbinden“, betont Eickenboom die Intention. In Israel würden durch die Tennis-Musik-Show oftmals Kinder aus einem schwierigen familiären Umfeld angesprochen und aufgefangen. „Solche Projekte fördern das soziale Miteinander in besonderer Weise“, beobachtet Ursula Schmitt.

Auch bei dem ersten Gastauftritt der israelischen Künstler und Sportler will die Arbeitsgemeinschaft dieses Ziel verfolgen. „Wir wünschen uns, dass außerdem viele junge Menschen mit Migrationshintergrund kommen und hier mit anderen etwas gemeinsam gestalten“, so Schmitt. Regeln oder einen festen Ablauf wird es nicht geben. Jeder Besucher kann Teil des Musikprojekts werden. „Auch wer noch nie einen Schläger in der Hand hatte, kann mitmachen. Gerade von dieser Vielfältigkeit der Akteure lebt das Projekt“, ergänzt Eickenboom. „Ob man klein, groß, alt, jung, sportlich oder nicht ist, ist egal. Wir wollen vor allem Kunst mit Sport und Integration verbinden.“ Zwischen den musikalischen Tennisshows gibt es Zumba und Trommelworkshops. „Wir sind dankbar, dass der BTHV unsere Aktion unterstützt und der Idee gleich positiv gegenüberstand“, so Eickenboom.

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