Buntes Kulturprogramm Der "Bonner Sommer" kommt wieder

Bonn · Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP will den "Bonner Sommer" wiederbeleben. Sie will dafür 20.000 Euro bereitstellen. Auch die Stadtgartenkonzerte sollen Teil des "Bonner Sommers" werden.

Menschen, die schon länger in der Stadt und der Region leben, kennen ihn noch: den „Bonner Sommer“. Gemeint ist damit nicht das gefürchtete schwüle Wetter in den Sommermonaten, sondern das internationale bunte Kulturprogramm, das 40 Jahre lang bis 2011 an den Sommer-Wochenenden Tausende in die City lockte. Jetzt will die Koalition aus CDU, Grünen und FDP den Bonner Sommer wieder beleben. Allerdings in einem anderen und deutlich abgespeckteren Format.

Bei „Bonn packt’s an“, einer Bürgerbefragung zum Einsparpotenzial der Stadt im Jahr 2011, hatten 690 Bonner dafür gestimmt, das Geld für das Kulturprogramm nach 40 Jahren zu streichen – das waren 61 Stimmen mehr als die Befürworter. Immerhin rund 300.000 Euro hatte die Stadt pro Jahr für die Bühne vor dem Alten Rathaus, Honorare, Technik und Personal ausgegeben. Jetzt will die Koalition rund 20.000 Euro für den „neuen“ Bonner Sommer in den Haushalt einstellen, erläuterte FDP-Fraktionschef Werner Hümmrich stellvertretend für die Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Auftakt soll 2020 sein.

Digitale Veranstaltungsplattform für alle Angebote

Das Konzept beinhaltet mehrere Komponenten: Zum einen sollen ohne großen Aufwand kleinere Auftrittsmöglichkeiten für Künstler in der Innenstadt geschaffen werden. Zum anderen soll der Titel „Bonner Sommer“ die inhaltliche Klammer aller Projekte der freien Kulturszene sowie der Stadt Bonn, wie etwa die Stadtgartenkonzerte, im Sommer bilden. Sämtliche Veranstaltungen sollen erfasst und digital veröffentlicht werden. Die Details dazu solle die Verwaltung mit den Veranstaltern absprechen. Letztendlich soll diese digitale Veranstaltungsplattform auch dazu dienen, die Hürden für Straßenmusikanten oder Chöre zu senken, die auf öffentlichen Straßen, Plätzen oder in Parks auftreten wollen.

Hümmrich hat dabei die aus seiner Sicht umständlichen Genehmigungsverfahren im Blick. „Das muss künftig auch digital möglich sein“, fordert er. Diese Hürden hatte kürzlich auch ein Bonner im Bürgerausschuss beklagt, der obendrein vergeblich die Abschaffung der Gebühren von 25 Euro für eine zweitägige Spielerlaubnis gefordert hatte. „Wir wollen keinen Abklatsch des früheren Bonner Sommers“, sagte Hümmrich, zumal dafür das Geld nicht reiche. „Aber wir hoffen, dass wir mit der Wiederbelebung die Attraktivität der Innenstadt weiter steigern.“

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