Kultur- und Begegnungsfest in der Innenstadt Kultur und Kulinarisches aus der ganzen Welt
BONN · Zu den Dingen, die Jürgen Nimptsch zum letzten Mal als Bonner Oberbürgermeister gemacht hat, gehörte auch die Eröffnung des Kultur- und Begegnungsfestes in der Innenstadt. Auf dem Münster- und dem Marktplatz präsentierten sich gestern rund 90 Bonner Organisationen.
"Das sind Menschen, die sich das ganze Jahr über einsetzen", sagte Nimptsch. Ihr Herz schlage für die Integration. Dass es so viele sind, liege auch an den Vereinten Nationen in Bonn. 70 Jahre UN bedeute auch 70 Jahre Frieden. "Wir heißen auch die willkommen, die nicht wissen, was Frieden ist, die als Flüchtlinge zu uns kommen."
Mit dieser Thematik beschäftigt sich einer der drei Gewinner des Integrationspreises, den Nimptsch und der Vorsitzenden des Integrationsrates, Rahim Öztürker, verliehen. Die Initiative für Flüchtlinge wurde von Studierenden der Universität Bonn gegründet, die Veranstaltungen und Ausflüge für und mit Flüchtlingen unternehmen, die in Bonn untergekommen sind. Zudem hilft man den Neuankömmlingen bei Behördengängen, Arztbesuchen und mehr. Auf diese Weise sollen Freundschaften entstehen.
Aus den 17 Bewerbern wählte die Jury außerdem die Offene Lernwerkstatt Dottendorf aus, die seit vier Jahren Kinder - nicht nur, aber auch mit Migrationshintergrund oder mit Lernschwierigkeiten - in Sprachen und Mathematik unterrichtet. Dafür steht ein Raum in der Stadtteilbibliothek zur Verfügung. Dritter Gewinner ist die Gruppe Solwodi (Solidarity with Women in Distress, also "Solidarität mit Frauen in Not"). Die Mitglieder unterstützen Frauen, die Opfer von Menschenhandel mit Prostitutionshintergrund, Gewalt oder anderer Notsituationen geworden sind. Jede Gruppe erhielt mit dem Preis 533,33 Euro.
Rund um die Verleihung gab es ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und vielen bunten Trachten. An vielen der Stände gab es internationale Leckereien zu essen, nebenbei konnte man sich über die Arbeit der Vereine informieren. Etwa darüber, was die "Knights and Ladies of Rizal" machen, eine Vereinigung, die im Gedenken an den philippinischen Nationalhelden José Rizal gegründet wurde. Der Verein unterstützt die Philippinen. "Seit zehn Jahren bezahlen wir drei Lehrkräfte, die Kinder unterrichten", so der Vorsitzende Toni Wollenweber. "Wenn es möglich ist, werden wir das noch ausweiten."
Auch bei der Tibet Initiative Deutschland konnte man Frühlingsrollen essen, hier ging es aber vor allem um das Anliegen: Man wolle die Öffentlichkeit auf dieses Land und die dortigen Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen, so Christel Urizo. Viele würden die Situation in dem Land, das um seine Unabhängigkeit kämpft, gar nicht kennen.