Ausstellung im Familienzentrum "Farbenfroh" Kunst bewegt und verbindet

Tannenbusch · Bunte Bilder an den Wänden, ein Musik-Mix aus spanischen, englischen und arabischen Liedern, die der junge Iraker Akif Bakir auf seiner Gitarre spielt, acht Künstlerinnen und ein ebenso bunt gemischtes Publikum - unter dem Motto "Farbenfroh" eröffnete die Frauenmalgruppe des gleichnamigen Familienzentrums ihre Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Tannenbusch.

 Acht Malerinnen und ihre Kursleiterin Ulrike Hohengarten (hinten, 4.v.l.) freuen sich bei der Vernissage in der Stadtteilbibliothek.

Acht Malerinnen und ihre Kursleiterin Ulrike Hohengarten (hinten, 4.v.l.) freuen sich bei der Vernissage in der Stadtteilbibliothek.

Foto: Radin Babri

"Farbenfroh - dieser Titel steht nicht nur für die ausgestellten Bilder, sondern auch für die Vielfalt innerhalb der Malgruppe und natürlich die gemeinsame Freude am Malen", sagte Kursleiterin Ulrike Hohengarten zur Eröffnung.

Immer donnerstags treffen sich die acht Frauen zum Malen. Inspiration holen sie sich bei bekannten Künstlern wie August Macke oder Wassily Kandinsky. Manche bleiben nah bei ihrem Vorbild, studieren Stil und Farbgebung. Andere machen ihr eigenes Ding, Iman Belouni zum Beispiel. Ihr Bild zeigt einen Weg, der von Bäumen in den vier Jahreszeiten gesäumt ist. Inspiriert hat sie ein arabisches Zitat auf Deutsch übersetzt: "So wie sich die Jahreszeiten ändern, so verändert sich der Mensch im Laufe seines Lebens."

Alle sollen im Kurs ihre Ideen umsetzen können. So haben sich auch schon künstlerische Vorlieben entwickelt. Eine zeichnet besonders gerne mit Bleistift, die andere malt lieber Aquarell.

Neben der Kunst ist der Kursleiterin auch der Austausch unter den Frauen wichtig. "Kunst bewegt und verbindet - das ist unser Konzept. Im Kurs sind Begegnungen möglich, die auf der Straße wahrscheinlich nicht zustande kämen", sagte Ulrike Hohengarten, die die Malgruppe seit neun Jahren leitet. Im Kurs treffen sich Frauen unterschiedlichen Alters, verschiedener Nationen, Alt- und Neu-Tannenbuscher. "Viele der Teilnehmer wollten immer malen, haben sich aber nie getraut", sagt Hohengarten. Auch Hajer Addall musste die Kursleiterin erst überzeugen. Dabei war Malen schon immer ihr Hobby: "Wenn ich male, ist das Zeit nur für mich. Dadurch kann man so viele Gefühle ausdrücken." Ilona Müller aus Alt-Tannenbusch genießt vor allem eins: "Beim Malen kann man sich entspannen. Es macht einfach eine große Freude."

Fast hätte die Eröffnung ohne Musik stattfinden müssen. Der 28-jährige Musiker Akif Bakir kam etwas zu spät zur Vernissage. Wieder ein Behördengang und noch immer keine Gewissheit, ob er bleiben darf. Mit der Gitarre in der Hand war der Stress vergessen und alle waren begeistert. Wer sich die Bilder selbst ansehen möchte, kann dies noch bis Januar in der Stadtteilbibliothek tun.

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