Rheinaue in Bonn Kunst!Rasen will Übernahme des "Rheingartens" prüfen

BONN · Geht es nach den Plänen von Kunst!Rasen-Veranstalter Martin J. Nötzel, könnte der Rheingarten schon bald wieder öffnen. Der Veranstalter hat einen Tag nach der Kündigung des bisherigen Pächters, Andreas Jolig, der Stadt Bonn als Eigentümerin des einstigen Rheinland-Pfalz-Pavillons in der Rheinaue ein entsprechendes Angebot gemacht.

"Ich hatte von Herrn Jolig von der Kündigung erfahren. Wir hatten schon länger gemeinsam darüber nachgedacht, wo und wie wir kooperieren könnten", sagte Nötzel auf GA-Nachfrage. Deshalb habe er sich sofort an das städtische Liegenschaftsamt gewandt.

"Die Mitnutzung des Rheingartens macht für uns ja Sinn. Wir könnten den Kunst!Rasen dann ganzjährig veranstalten", sagte Nötzel. Allerdings im Rheingarten-Pavillon mit anderem Konzept. "Dort könnte ich mir Literaturlesungen und Theateraufführungen vorstellen", meinte er, Konzerte wie auf dem Kunst!Rasen könnten mit Rücksicht auf das nahe liegende Johanniter-Krankenhaus und die Wohnbebauung sicher nicht stattfinden.

"Für uns wäre der Rheingarten ideal, weil wir keine teure Infrastruktur neu schaffen müssten, sondern auf die vorhandenen Strukturen zurückgreifen könnten."

Nächste Woche will Nötzel sich mit der Verwaltung wegen der möglichen Pachtübernahme treffen. "Ich bin überzeugt, dass unser Konzept die Attraktivität der Rheinaue nochmals steigern könnte." Zu den Konditionen wollte er noch nichts sagen. Das sollen die Gespräche zeigen.

Der bisherige Pächter hatte, wie berichtet, mehr als ein Jahr lang keine Zahlungen mehr an die Stadt geleistet. Sein Rückstand beträgt rund 20.000 Euro.

Jolig macht daraus auch kein Geheimnis. Er habe die Stadt schon seit Langem auf seine Probleme hingewiesen, etwa durch die gewachsene Konkurrenz und die Festspielhauspläne in der Rheinaue, die ihm nur noch Jahresverträge beschert hätten. Falls Nötzel den Zuschlag bekäme, sei das in seinem Sinne.

Oder "die Stadt gewährt mir andere Konditionen", sagte er. Doch das sehe er eher nicht. Von der Stadt Bonn war keine Stellungnahme zu erhalten. Sie verwies auf den Wirtschaftsförderungsausschuss, bei dem das Thema auf der Tagesordnung steht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort