Erfolgreiche "CheapArt" in Bonn Kunstnacht für Bonner Schnäppchenjäger

Bonn · Zur „CheapArt“ in Bonn kommen mehr Interessierte, als im Kult 41 und in der Fabrik 45 Platz haben. Initiator Jens Mohr startete mit dem Veranstaltungsformat vor 18 Jahren.

 Zeitweise ist in den Ausstellungsräumen im Kult 41 kaum ein Durchkommen. Dem Publikum gefällt das Veranstaltungsformat.

Zeitweise ist in den Ausstellungsräumen im Kult 41 kaum ein Durchkommen. Dem Publikum gefällt das Veranstaltungsformat.

Foto: Thomas Kölsch

Was für ein Andrang. Gleich zu Beginn der „CheapArt 2016“ sind die Bonner in Scharen gekommen, um im Kult 41 und der Fabrik 45 nach günstiger Kunst für die eigenen vier Wände zu suchen oder einfach nur die ausgestellten Werke zu bewundern. In den Räumen kommt man nur mit Mühe vorwärts, im Kult müssen freiwillige Helfer sogar den Zugang beschränken und haben mit immer länger werdenden Schlangen zu kämpfen. Eine Erfahrung, die Besucher schon in den vergangenen Jahren gemacht haben – und trotzdem kommen sie offenbar gern.

Was vor 18 Jahren als einmalige Veranstaltung begann, hat sich längst zu einem festen Bestandteil des Kulturkalenders gemausert. „Ursprünglich habe ich die Cheap-Art vor allem organisiert, um meine eigenen Werke zu präsentieren“, erklärt Initiator Jens Mohr. „Die Idee dahinter war, Kunst für jeden erschwinglich zu machen und daher nur Werke mit einem Preis bis höchstens 100 Euro anzubieten. Das Interesse seitens der Öffentlichkeit war schon damals groß. Aber vor einigen Jahren ist die Veranstaltung durch die Decke gegangen.“

Die Folge: Eine Erweiterung um die Deluxe-Variante mit Werken bis 1000 Euro sowie die Expansion nach Köln. Nach teilnehmenden Künstlern muss Mohr längst nicht mehr suchen. „Ich erhalte inzwischen so viele Bewerbungen um die rund 60 Plätze, dass ich aussuchen kann beziehungsweise muss. Viele Künstler kommen aus Bonn und Region, einige aus Berlin und Hamburg und sogar aus dem Ausland.“

Mischung zwischen Neugier und Kauflust

Das breit gemischte Publikum ist auf jeden Fall begeistert. „Ich finde es klasse, dass ich so viele Familien hier sehe, die ihre Kinder auf diese Weise an Kunst heranführen“, sagt Maria Agüera, die ebenso wie ihre Freundin Barbara Krausz durch die Ausstellungen schlendert. „Wir kommen seit sechs Jahren hierher und haben beide das Gefühl, dass es von Jahr zu Jahr voller wird.“

Gekauft haben beide noch nichts. „Ich würde gerne, habe aber in meiner Wohnung leider keinen Platz“, gesteht Krausz. Und auch Steffen Tiemann ist in erster Linie aus Neugier und weniger aus Kauflust hier. „Ich habe über die sozialen Medien von der „CheapArt“ erfahren und bin von der Vielfalt der Stile sehr begeistert“, sagt er. „Natürlich spricht mich nicht alles gleichermaßen an, aber der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.“

Das sehen die Künstler wahrscheinlich ähnlich: Schon innerhalb der ersten halben Stunde finden alleine bei CheapArt Deluxe Gemälde, Fotografien und Skulpturen im Minutentakt einen Besitzer. „Das beweist doch eigentlich nur, wie innovativ und kreativ Bonn sein kann“, sagt Magdalena Bahr, die beim Erwerb der Kunstwerke hilft. „Dieses Potenzial sollte viel mehr im Bewusstsein der Bürger verankert sein.“

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