Benefiz-Abend im Pantheon "Lach mal was mit wünsch dir was"

BONN · Ihr Eintrittsgeld hatten die Pantheon-Besucher am Montagabend doppelt gut angelegt: Sie wurden gut unterhalten und unterstützten dabei auch noch einen guten Zweck. Die Bonner Kinderärztin Sandra Niggemann hatte zu "Lach mal was mit wünsch dir was" eingeladen, und sowohl Programm als auch Anlass schienen in Anklang gefunden zu haben, denn der Saal war ausverkauft.

 Zum dritten Mal organisierte Sandra Niggemann (links) den Benefiz-Abend im Pantheon und begrüßte mit Vorstand Franz Stute und Sabine Grimm die Besucher.

Zum dritten Mal organisierte Sandra Niggemann (links) den Benefiz-Abend im Pantheon und begrüßte mit Vorstand Franz Stute und Sabine Grimm die Besucher.

Foto: Horst Müller

Auf der Bühne sorgten Jürgen B. Hausmann, Roger Stein, Matthias Reuter, das Duo "Zärtlichkeiten mit Freunden" und Dave Davis für gute Laune. Das musikalische Zwischenprogramm boten Bianka Kerres und Hans Fücker. Der Erlös aus dem Abend geht an den Kölner Verein "Wünsch dir was", der schwer und unheilbar kranken Kindern seit 25 Jahren ganz persönliche Wünsche erfüllt. Vom Treffen mit Anke Engelke oder Otto Waalkes über Abenteuer mit den Power Rangers bis hin zu Abseilen mit einem SEK-Beamten, Fallschirmspringen, Begegnung mit Papst Benedikt XVI. oder einem Tag als Müllmann war schon alles dabei. Mehr als 7000 Kinderwünsche hat der Verein seit seiner Gründung erfüllt.

Sie helfe mit, "weil die beste Medizin nicht alles ist", sagte Moderatorin Niggemann, die den Verein in Bonn repräsentiert. "Wir schenken den Kindern die Vorfreude, den Tag und die Erinnerung. Das gibt einen richtigen Schub im Heilungsprozess." Den "Todgeweihten" helfe es, mit ihrer Situation umzugehen. Weiterhin arbeite der aus vier Festangestellten und gut 170 Ehrenamtlichen bestehende Verein mit mehr als 90 Kliniken und Hospizen zusammen und kümmere sich um die "Schattenkinder", also die Geschwister, die im Schatten der kranken Kinder stünden, weil sie weniger Aufmerksamkeit bekämen. Zudem biete "Wünsch dir was" ein Ferienhaus in Ostfriesland "für stark gebeutelte Familien" an.

Für einen Tag "Urlaub von der Krankheit", wie es die Kölner Repräsentantin Sabine Grimm nannte, konnte Niggemann schon zum dritten Mal Kabarettisten gewinnen, die im Pantheon auftraten und dabei auf ihre Gage verzichteten. "Wir machen mit, weil wir das Konzept gut finden", sagte Matthias Reuter. Für den Musiker Roger Stein war noch etwas ausschlaggebend: "Wenn man so nett und mit guter Energie gefragt wird, sagt man gerne zu." Niggemann hatte ihn persönlich bei einem Festival in Berlin angesprochen und war dabei überzeugend. "Das Leben ist halt menschlich", sagte Stein.

Nach einer halbe Stunde Einführung konnte der erste kabarettistische Programmpunkt gestartet werden. Der Redenteil zu Beginn hätte ebenso wie ein doch recht bemüht wirkender Dankesfilm an das Pantheon-Team ein paar Straffungen gut vertragen. Zumal auch Jürgen B. Hausmann, der als erster Kabarettist auf die Bühne kam, keine Spannung aufbauen konnte. Seine Kalauer über die von ihm mit Klischees überfrachtete Generation Facebook, die auf Klassenfahrten an allem, außer der nächsten Party, dezentes Desinteresse demonstriert, waren eher peinlich als amüsant.

Immerhin wurde es dann deutlich besser. Dave Davis, der sich zwar noch nicht von Motombo Umbokko, aber immerhin von dessen Kittel hatte lösen können, präsentierte Auszüge aus seinem neuen Programm, die Musik-Anarchisten "Zärtlichkeiten mit Freunden" setzten auf ihren gewohnt köstlichen Schlagzeug-Blödsinn und die beiden Klavier-Kabarettisten Roger Stein und Matthias Reuter sangen ein paar Songs aus eigener Feder. Vor allem letzterer, bislang bei jeder Wünsch-dir-was-Benefiz-Show mit dabei, zeigte sich trotz stimmlicher Schwächen in guter Form, offenbarte Probleme mit Naturwissenschaften in einem 11-Takter, animierte das Publikum zum Mitsingen von Oktoberfest-Titeln und rief bei Salsa, Boogie und Eurythmie zur Damenwahl auf. So wurde der Abend doch noch kurzweilig.

Weitere Informationen auf www.wuenschdirwas.de

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