Auszeichnung im Karneval „Lachender Amtsschimmel“ für Landrat Sebastian Schuster

Bonn · Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, ist mit dem 33. Lachenden Amtsschimmel im Bonner Hotel Maritim ausgezeichnet worden. Eine lustige Rede zu halten, sei für ihn nach acht Jahren im Amt „dienstlich gesehen eine Ausnahme“, sagte Schuster.

Der 33. Ordensträger des Lachenden Amtsschimmels Sebastian Schuster bei seiner Dankesrede.

Der 33. Ordensträger des Lachenden Amtsschimmels Sebastian Schuster bei seiner Dankesrede.

Foto: Stefan Knopp

Um einen Scherz auf Kosten des Beamtentums ist Landrat Sebastian Schuster nicht verlegen, vor allem auf einer karnevalistischen Bühne. Ein Beispiel: Gefragt, wie viele Beamte in der Verwaltung des Rhein-Sieg-Kreises arbeiten, habe er „Ungefähr die Hälfte“ geantwortet. Zum Glück sind die, über die so viel gewitzelt wird, auch mit Humor gesegnet – zumindest auf einer Karnevalsveranstaltung wie dem „Lachenden Amtsschimmel“. Dort durfte Schuster am Donnerstag im Maritim Hotel deshalb vor den rund 450 jecken Beamten sprechen, weil ihn der Deutsche Beamtenbund, Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg, kurz zuvor zum 33. Ordensträger ernannt hatte.

Eine lustige Rede zu halten, sei für ihn nach acht Jahren im Amt „dienstlich gesehen eine Ausnahme“, sagte Schuster. Immerhin habe er so viele Krisen zu bewältigen gehabt: Corona, Flut, Ukraine-Krieg, Energiekrise, „und die größte Katastrophe: zwei Jahre lang keinen Karneval“. Dann legte er los, immer wieder ging es gegen den kleinen Beamten, für den die Corona-Folgen wie bleierne Müdigkeit kein Problem darstellten und die in den Büros keine Bewegungsmelder bräuchten: „Die bringen bei Beamten sowieso nichts.“

Lob an die Ehrenamtler

Ernst meinte er allerdings sein Lob an die Ehrenamtler, auch im Karneval, und vor allem an die Menschen, die das Tollitätenamt übernehmen. Damit lobte er sich aber auch selbst, denn er war ja sogar zweimal Prinz, einmal in Oberpleis und einmal in Siegburg, wo er kurzfristig für den erkrankten Prinzen einsprang. Deshalb sehe er sich für diese Auszeichnung auch durchaus als qualifiziert an.

„Wenn ein Roter so viel Gutes über einen Schwarzen sagt, muss ich mich fragen, ob ich noch in der richtigen Partei bin“, sagte er zu Beginn seiner Dankesrede in Richtung Ulrich Kelber. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit hatte zuvor eine launige Laudatio gehalten. Der SPD-Mann legte seinen Datenschutzauftrag sehr locker aus, als er offenbarte, dass der gebürtige Darmstädter Schuster in einem Alter sei, in dem er laut Sozialgesetzbuch VI, Paragraf 235, Absatz 2, eigentlich schon im Ruhestand sein dürfte. Sein Vorschlag für den Wahlslogan 2025: „Sparen Sie sich einen Landrat.“

Richtige Körpergröße für das Amt

Kelber, 2020 der 32. Ordensträger, ging auf Stationen in Schusters Leben ein: Abitur am heutigen Kardinal-Frings-Gymnasium, Jura-Studium in Freiburg, Anwalt in Bonn und zwischendurch Fußballer bei den Old Boys Basel. „Ob er den Amtsschimmel reiten kann, das bleibt dahingestellt, sportlich ist er allemal.“ Schuster war erst Stadtrat in Königswinter, „seit 2014 hat er den ganzen Rhein-Sieg-Kreis unter seiner Knute“. Er habe die richtige Körpergröße für das Amt: „Er nimmt den Amtsschimmel als erster wahr, er schaut ihm in die Augen und macht ihm deutlich, wer hier das Sagen hat.“

Zur Ordensvergabe war auch das Bonner Prinzenpaar gekommen. „Schön, dass Sie heute Mittag alle pünktlich Feierabend machen konnten“, sagte Christoph II. zum Publikum. „Wer hart arbeitet, darf auch hart feiern.“ Dafür sorgte ein fetziges Programm nach der Verleihung. Schuster wird nächstes Jahr wiederkehren, um die Laudatio auf seinen Nachfolger zu halten.

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