Pläne für Heinrich-Hertz-Berufskolleg Lackierer-Ganztag kommt wohl nach Bonn

Bonn · Das Europakolleg soll zum neuen Schuljahr eine Ganztagsbeschulung für Maler und Lackierer erhalten. Die Entscheidung fällt am 7. Februar im Stadtrat

Heinrich Herz Kolleg

Foto: Benjamin Westhoff

Der Schulausschuss war sich einig: Das städtische Heinrich-Hertz-Europakolleg soll zum Schuljahr 2019/2020 seine Fachklasse für Maler und Lackierer Ganztagsunterricht anbieten können. Die Verwaltung hatte argumentiert, dem Antrag des Europakollegs sei zu entsprechen, damit ab Sommer die neue Beschulungsform „Ganztagsberufsschule in der gesunden Schule“ am Standort installiert werden könne. Die Entscheidung, ob dem Projekt von Bonn aus grünes Licht gegeben wird, fällt am 7. Februar im Stadtrat. Die Stadt wird bei einem Ja mit dem Europakolleg an die Bezirksregierung Köln als obere Schulaufsichtsbehörde gehen, um eine Genehmigung der neuen Beschulungsform zu erreichen.

Es würden sowohl im kommenden Schuljahr als auch in weiteren Schuljahren keine weiteren Kosten entstehen, versichert die Verwaltung. Etwaige spätere finanzielle Forderungen, die aus dem Beschluss und der nachlaufend beantragten Genehmigung durch die Bezirksregierung Köln hervorgehen könnten, seien schon mit Blick auf die bestehende Haushaltslage definitiv auszuschließen. Das Kolleg habe die personellen, sächlichen und schulorganisatorischen Voraussetzungen für den Betrieb der neuen Beschulungsform in den vergangenen Jahren bereits geschaffen beziehungsweise werde sie mit der Fertigstellung einer Mensa bis zum Sommer 2019 abschließen. Zum Mensaprojekt berichtete die Verwaltung, von den Kosten für die veranschlagten Essensaufwendungen in Höhe von sieben Euro pro Person und Tag übernähmen die Betriebe und die Innung fünf Euro. Es sei geplant, dass sich jeder Auszubildende mit zwei Euro pro Tag beteilig.

Ausbildungsbetriebe zeigen Interesse

Die Schulkonferenz des Europakollegs hatte im Oktober 2018 dafür votiert, den Ganztag für drei Fachklassen für Maler und Lackierer einzurichten. Die Zustimmung der Maler- und Lackierer-Innung Bonn/Rhein-Sieg liegt inzwischen vor. Auch die Ausbildungsbetriebe der Berufsgruppen in der Region hätten in einer Abfrage des Kollegs hohes Interesse signalisiert, berichtete die Verwaltung. Da die Innungen der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sowie der Anlagenmechaniker ebenfalls die neue Beschulungsform „Ganztagsberufsschule in der gesunden Schule“ in Anspruch nehmen wollten, plane man, nach Auswertung der entsprechenden Erfahrungen in den folgenden Jahren weitere Ausbildungsberufe im Programm folgen zu lassen.

Die Verwaltung befürworte das umfassende Konzept des Europakollegs als qualitativ hochwertige Ergänzung des Berufsschulangebotes uneingeschränkt, und das auch mit Blick auf die notwendigen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in Bonn, hieß es im Schulausschuss. Die Förderung der dualen Ausbildung sei außerdem eines der erklärten Ziele des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf NRW“, an dem die Stadt Bonn gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis teilnehme. Auch vor diesem Hintergrund unterstütze die Stadt gerne die Bemühungen des Europakollegs um eine qualitativ hochwertige und attraktive Weiterentwicklung des dualen Ausbildungsangebotes ausdrücklich.