Frühere Ermekeilkaserne Land plant 150 weitere Plätze für Geflüchtete in Bonn

Bonn · Die Erstaufnahmeeinrichtung an der Reuterstraße in Bonn soll mit einem Containerbau erweitert werden und dann rund 800 Menschen Platz bieten. In diesem Bau will die Bezirksregierung vor allem Frauen und Familien mit Kindern unterbringen.

Seit 2016 dient die Ex-Kaserne in Bonn als Unterkunft für Menschen auf der Flucht.

Seit 2016 dient die Ex-Kaserne in Bonn als Unterkunft für Menschen auf der Flucht.

Foto: Jill Mylonas

Das Land NRW erweitert die Unterkunft für Geflüchtete in der früheren Ermekeilkaserne um 150 Plätze. Damit werde in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) an der Reuterstraße Raum für bis zu 800 Menschen geschaffen, teilte die zuständige Bezirksregierung Köln am Freitag mit. Der Betrieb der Unterkunft werde zunächst bis Ende 2025 verlängert.

Auch Kinderklinik war im Gespräch

Im ersten Quartal 2024 soll den Angaben zufolge ein zweigeschossiger Containerbau mit eigenen Sanitäranlagen auf dem Gelände der Ex-Kaserne errichtet werden. „Diese Erweiterung zielt besonders darauf ab, Vulnerable und Frauen sowie Familien mit Kindern aufnehmen zu können“, so Behördensprecher Dennis Heidel. In Anbetracht der zunehmenden Zahl von Geflüchteten aufgrund der instabilen geopolitischen Lage bestehe weiterhin ein Bedarf, landesweit weitere Unterbringungskapazitäten zu schaffen. Die Erstaufnahmeeinrichtung, die seit 2016 besteht, werde weiter vom externen Dienstleister ORS Deutschland GmbH betreut.

Die Bezirksregierung hatte wie berichtet auch eine Unterbringung in der früheren Kinderklinik an der Adenauerallee erwogen – unweit der jüdischen Synagoge. Nach Warnungen der Bonner Polizei und der Stadtverwaltung ließ sie diesen Plan aber fallen.

Das Land unterhält außerdem eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) an der Deutschherrenstraße in Bad Godesberg mit zuletzt rund 480 Plätzen erhöht. Diese Zahl soll mittelfristig wahrscheinlich auf 1000 steigen, wie die Bezirksregierung in der Vergangenheit erklärt hat.

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