Neue Blitzer in Ückesdorf Laser sollen Raser bremsen

ÜCKESDORF · Raser werden jetzt auf der Reichsstraße ins Visier genommen. Zwischen Ückesdorf und Röttgen sind seit Ostern die beiden neuen "Blitzer" in Betrieb. Was an moderne Kunstobjekte erinnert, sind die ersten Exemplare, die in Bonn mittels moderner Lidar-Technik (Light Detection und Ranging) per Laser die Geschwindigkeit überwachen.

 Sind seit Ostern "scharf": Die neuen Blitzer an der Reichsstraße in Ückesdorf. Einer steht an der Behelfsampel auf Ückesdorfer Seite, der zweite auf der gegenüberliegenden Seite.

Sind seit Ostern "scharf": Die neuen Blitzer an der Reichsstraße in Ückesdorf. Einer steht an der Behelfsampel auf Ückesdorfer Seite, der zweite auf der gegenüberliegenden Seite.

Foto: Immenkeppel

In beide Fahrtrichtungen wurden die entsprechenden grünen Säulen mit den markanten dunklen Schlitzen aufgestellt. Da das System bisher nur Frontfotos erstellt, werden Motorräder zwar erfasst, deren Fahrer können aber nicht ermittelt werden. Die Reichsstraße zwischen Röttgen und Lengsdorf verführt seit Jahrzehnten geradezu zum Rasen.

Schon seit langem beobachten Polizei und Ordnungsamt, dass die Landstraße 261 von vielen als "Rennstrecke" genutzt wird. Dabei wird die Landstraße bei dichtem Verkehr nicht nur als Ausweich- und Umgehungsstrecke für die nahe gelegene Autobahn genutzt. Vielmehr passieren täglich Hunderte Schüler des benachbarten Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums, die mit dem Bus aus Richtung Meckenheim oder aus anderen Bonner Stadtteilen kommen, die Fahrbahn.

Auch wenn Polizei und Ordnungsamt in der Vergangenheit immer wieder mobile "Blitzer" in Höhe der Max-Braubach-Straße platziert hatten, geändert hat sich nichts. Rund 40 Prozent der überprüften Autofahrer waren deutlich zu schnell unterwegs, hatte die Stadt im vergangenen Jahr bereits festgestellt. Zwar ist die Reichsstraße für die Bonner Polizei nicht unbedingt ein Unfallschwerpunkt, trotzdem registrierte sie in der Vergangenheit vermehrt Zwischenfälle mit Radfahrern und Fußgängern.

Schon vor einem Jahr hat die Stadtverwaltung beschlossen, die modernen Blitzer zu installieren, aufgrund des aufwendigen Ausschreibungsverfahrens wurden sie jetzt erst aufgestellt. Die Stadt wird die neuen Starenkästen allerdings nicht in Eigenregie unterhalten, das übernimmt ein externer Dienstleister. Auf eigene Kosten hat er die Geräte aufgestellt und wird sie warten.

Regelmäßig übermittelt er verschlüsselt und unter Einhaltung aller Datenschutzbestimmungen die Aufnahmen an die Bußgeldstelle. Dort werden sie dann gesichtet, ausgewertet und bei Bedarf werden entsprechende Bußgeldbescheide verschickt.

In diesen Tagen werden auch die neuen "Blitzer" an der B 9 zwischen Bad Godesberg und Mehlem (Mainzer Straße) installiert, spätestens zum Ende der Osterferien werden auch sie "scharf" sein. Diese Geräte werden so programmiert, dass sie gleichzeitig alle Fahrspuren überwachen. Ob in Zukunft noch mehr modernste Lasersäulen zur Geschwindigkeitsüberwachung an Bonns Straßen stehen werden, das steht noch nicht fest. "Wir werden dieses System jetzt erst einmal testen und Erfahrungen damit sammeln", erklärte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

Zwar gibt es im ganzen Stadtgebiet mehrere fest installierte "Starenkästen", doch im Einsatz sind derzeit nur die im Bad Godesberger Tunnel - alle übrigen nicht. Das ist allerdings kein Freifahrschein zum Rasen. Denn: "Trotzdem muss jeder damit rechnen, überall und jederzeit per mobiler Technik kontrolliert zu werden", so Hoffmann.

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