Ausstellung in Bonn Lebensechte Szenen der Flucht

Bonn · Die Szene ebenso beeindruckend wie lebensecht, aufgebaut in einem Zelt vor der Kirche St. Franziskus, und der Beginn der Mitmachausstellung „Flucht beWEGt“ die vom 7. bis 23. Mai in, beziehungsweise vor dem Gotteshaus gastiert.

Die Flüchtlinge sind angekommen – in einem Zelt. Es ist kalt und ungemütlich. Mit den Besucherinnen und Besuchern zusammen wird es noch enger und laut. Durch das Zelt geht ein andauerndes Stimmengewirr, man hört Teller klappern, Kinder lachen oder weinen. Auf einem Feldbett mitten in diesem Chaos liegt ein Mann, der es aus einem arabischen Land hierher geschafft hat und nun versucht zu schlafen.

Gleich am Eingang der Kirche sind realistisch gestaltete Figuren in einem Schlauchboot zu sehen. Jede einzelne Figur im Boot verkörpert eine Geschichte, die die Besucherinnen und Besucher je nach eigenem persönlichen und politischen Standpunkt aufgreifen und deuten können. Bundeskanzlerin Angela Merkel sitzt mit im Boot – mit unverkennbar besorgtem Gesicht. Alle Figuren sind aus Silikon, erklärt die Künstlerin Jana Merkens. Um sie zu erstellen, hat sie ein gutes Jahr gebraucht. „Ein sehr intensives Jahr“, sagt sie.

Mitmachstationen zwischen den Figuren, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KJA erarbeitet, vermitteln in anschaulicher Weise Informationen zu den Themen Flucht und Integration. Doch an den Stationen wird nicht nur informiert, die Besucherinnen und Besucher können auch selbst aktiv werden, ihr Wissen testen und sich in die Lage der Flüchtlinge hineinversetzen.

Das Highlight der Aktion ist die Möglichkeit, sich mit der von Jana Merkens gestalteten Figur von Papst Franziskus fotografieren zu lassen und das Foto direkt mit nach Hause zu nehmen. Im Sinne von Papst Franziskus, der alle Menschen an die Schaffung einer „Kultur der Aufnahme und der Solidarität“ erinnert, setzt sich die KJA Bonn dafür ein, dass Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, würdevoll behandelt werden.

„Fremdenfeindlichkeit und Rassismus finden bei uns keinen Platz! Viel mehr leben wir im Erzbistum Köln eine Kultur des Willkommens und empfangen geflüchtete Menschen mit ihren Hoffnungen und Ängsten mit offenen Armen“, so KJA-Geschäftsführer Rainer Braun-Paffhausen in seinem Grußwort zu der Ausstellung. Christel Neudeck, die mit ihrem Mann Rupert zusammen Cap Anamur gegründet hat und nun mit besonderem Applaus von den zahlreichen Besuchern bedacht wurde, sagte: „Welch eine wunderbare Ausstellung!“

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