Debatte um mögliche Kosten Lehrer pochen auf freies Parken

BONN · Die Pläne der Stadt, Bonns Lehrer demnächst für Parkplätze auf dem Schulgelände zur Kasse zu bitten, hat das Kollegium der Gesamtschule Beuel alarmiert. In einem Brief an die Ratsfraktionen verleiht es seinem Befremden Ausdruck und erklären ihre Einwände gegen dieses Vorhaben.

In dem Schreiben, das auch an das Schulamt, den Personalrat für Gesamt- und Gemeinschaftsschulen bei der Bezirksregierung gerichtet ist, erklärt der Lehrerrat: Zwar sei es keine Selbstverständlichkeit, dass Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes einen kostenlosen Parkplatz am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt bekämen und die Forderung nach Gleichbehandlung im Bereich der Liegenschaften der Stadt Bonn nachvollziehbar, auch wenn Lehrer Landesbedienstete seien. Allerdings ziehe Gleichbehandlung nur dann als Argument, wenn die Arbeitsplatzsituation der Beschäftigungsgruppen vergleichbar sei. Und das sei sie in dem Fall nicht.

So sei in der städtischen Verwaltung wohl kein Mitarbeiter wegen eines mangelhaft ausgestatteten Arbeitsplatzes gezwungen, "einen mehr oder weniger großen Teil seines umfangreichen täglichen Arbeitsmaterials zu Hause" aufzubewahren. "An der Gesamtschule Beuel teilen sich zum Teil drei Lehrkräfte einen Schreibtisch, Regale für einfachstes Material sind nur sporadisch vorhanden", schreiben die Lehrer.

Aus diesem Grund müssten die meisten Lehrer jeden Tag einen großen Teil ihres Arbeitsmaterials von zu Hause mit in die Schule bringen und seien deshalb auf ein Auto angewiesen. Die Stadt komme als Schulträger ihrer Verpflichtung nach Paragraf 79, Schulgesetz, "die für einen ordnungsgemäßen Unterricht erforderlichen Einrichtungen und Lehrmittel bereitzustellen und zu unterhalten", nicht nach. So müssten die Lehrer allein für Kopien jährlich Tausende von Euro aus eigener Tasche aufbringen.

Das Fazit der Beueler Gesamtschullehrer: "Solange die Stadt ihren gesetzlich geregelten Verpflichtungen nur so mangelhaft nachkommt, solange kann es deshalb auch keine Gleichbehandlung mit anderen Beschäftigungsgruppen der städtischen Verwaltung im Bereich der Parkplätze am Arbeitsplatz geben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort