Bonner Alpenverein Leidenschaft für die Natur

Beuel · Die 2500 Mitglieder der Bonner Sektion des Alpenvereins lieben das Wandern und Bergsteigen. Mit einem vielfältigen Programm versucht der Verein, alle Alters- und Interessensgruppen anzusprechen.

 Die Bonn-Matreier Hütte des Österreichischen und des Deutschen Alpenvereins liegt in der Venedigergruppe, im Nordwesten der Gemeinde Virgen in einer Höhe von 2750 Metern.

Die Bonn-Matreier Hütte des Österreichischen und des Deutschen Alpenvereins liegt in der Venedigergruppe, im Nordwesten der Gemeinde Virgen in einer Höhe von 2750 Metern.

Foto: DAV

Beim Deutschen Alpenverein (DAV) der Sektion Bonn mag sich mancher fragen, was Bonn und die Alpen miteinander zu tun haben – wer dann aber auf Vereins- und Vorstandsmitglieder trifft, dem wird klar: Hier geht es um viel mehr, als der Name vermuten lässt. Natürlich werden auch Wanderungen und Ausflüge in die Alpen angeboten und organisiert, doch zahlreiche Angebote vor Ort laden ebenfalls zu gemeinsamen Aktivitäten ein, und vor allem vereint die 2500 Mitglieder ihre Liebe zur Natur. „Es ist ein spannender Sport, den man aber trotzdem guten Gewissens ausüben kann – und er hält unglaublich fit“, sagt der Vorsitzende Claus Koch.

Bei vielen Tageswanderungen in der Eifel und im Siebengebirge genießen und erkunden Gleichgesinnte zusammen die Natur quasi vor der Haustür. Doch auch einwöchige Hochgebirgswanderungen in den Alpen erfreuen sich großer Beliebtheit. Klettern und Mountainbiketouren in den Sommermonaten werden ebenso angeboten. Um alle Altersgruppen anzusprechen, werden bei Seniorenwanderungen kürzere Strecken absolviert.

„Es gibt mehrere Sparten, und eine davon ist der Familiengruppen-Bereich, dort erleben wir natürlich stetigen Wechsel, da die Kinder älter werden und sich Jugendgruppen und Erwachsenenprogrammen anschließen. Da würden wir uns freuen, wenn wir diesen Bereich wieder ein wenig beleben könnten und sich Familien bei uns melden“, sagt Koch. Weitere Angebote für Kinder- und Jugendliche würden super laufen und gut angenommen werden. „Wir sind einer der wenigen Vereine, die stetig wachsen und keine Nachwuchsprobleme haben“, sagt der zweite Vorsitzende, Albert Melter.

Um dies aufrechtzuerhalten, werden regelmäßig Jugendleiter ausgebildet, die sich um Jugendgruppen kümmern. Schließlich wolle man die Jüngeren an die Natur heranführen und ihnen zeigen, wie viel Spaß man dabei haben kann. So wird die neue Bonner Hütte nach umfangreichen Sanierungsarbeiten Anfang Juni fertiggestellt und bekam vom Hauptverein mit Sitz in München ein besonderes Zertifikat als „familienfreundliche Hütte“: Es gibt beispielsweise einen großen Kinderspielplatz und leicht begehbare Wege.

Außerdem werden regelmäßig Aus- und Weiterbildungen angeboten, wie von Wanderleitern und Bergsteigern. „So bin ich zum DAV gekommen: Ich wollte einmal ohne Bergführer unterwegs sein und belegte meinen ersten Grundkurs – heute leite ich selbst Grundkurse.“

Und Melter ergänzt: „Die Leidenschaft zu den Bergen mit anderen zu teilen und auf gemeinsame Touren zu gehen, motiviert mich immer wieder.“ Der DAV ist gleichermaßen einer der größten Naturschutzverbände Deutschlands mit insgesamt über einer Million Mitgliedern, die sich in 356 Sektionen (Vereine) organisieren. „Nachhaltiges Handeln ist eine unserer Prioritäten. Trotz des Tourismus legen wir großen Wert auf Naturschutz und haben beispielsweise einen Klimaschutzwald initiiert“, so der Vereinsvorsitzende. Dank der Hilfe von rund 80 Ehrenamtlichen sind die zahlreichen Aufgaben für den Verein gut zu meistern.

Gegründet wurde die Sektion in Bonn im Jahr 1879 von drei Bonner Professoren als damalige Mitglieder der Sektion Rheinland zu Köln, um lange Wege zu den regelmäßigen Vereinstreffen zu verkürzen. Bonn hat aber auch direkt etwas mit den Alpen zu tun, denn drei Berghütten tragen den Namen Bonn. Um zwei dieser Berghütten kümmert sich der Verein: Die Bonn-Matreier-Hütte in Osttirol/Österreich und die Neue Bonner Hütte in Kärnten. Zwar gibt es in den Alpen keine Bonner Spitze, aber immerhin einen Bonner Höhenweg, der auf dem ehemaligen Grenzkamm zwischen Ost- und Südtirol verläuft.

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