Initiative sammelt Unterschriften Lessenicher Eltern fordern mehr Betreuungsplätze

Lessenich · Eine Elterninitiative sammelt Unterschriften für den Ausbau der Offenen Ganztagsbetreuung im Lessenich. An der örtlichen Grundschule haben mehrere Kinder in diesem Jahr keinen Platz bekommen.

 Die Elterninitiative „Mehr OGS für Lessenich“ hat 200 Unterschriften gesammelt, die sie demnächst OB Sridharan überreichen will.

Die Elterninitiative „Mehr OGS für Lessenich“ hat 200 Unterschriften gesammelt, die sie demnächst OB Sridharan überreichen will.

Foto: Hans-Peter Brodüffel

Seit Mai macht die Elterninitiative „Mehr OGS für Lessenich“ mobil. 23 zukünftige i-Dötzchen seien bei der Vergabe von Ganztagsplätzen an der katholischen Laurentius-Grundschule leer ausgegangen. Unter Berücksichtigung aller Jahrgänge stünden 55 Familien auf der Warteliste. In einem Bürgerantrag fordern die Eltern die kurzfristige Erweiterung der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) durch drei Container und die zügige OGS-Erweiterung durch den Umbau des ehemaligen Feuerwehrhauses. SPD, Linke und Sozialliberale fordern nun in einem Antrag für die Sitzung des Schulausschusses am 19. Juni die Verwaltung auf, bei der Ratssitzung am 10. Juli „Handlungsperspektiven zur Beseitigung des Mangels an OGS-Plätzen an der Laurentiusschule Lessenich ab dem kommenden Schuljahr 2018/19“ aufzuzeigen. Die Schaffung einer zusätzlichen OGS-Gruppe zum neuen Schuljahr sei, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme, nicht möglich.

"Bedarf wird seit Jahren unterschätzt"

Eltern, deren Kinder keinen OGS-Platz an der Laurentiusschule in Lessenich gefunden haben und „unabweislich“ aus existenziellen Gründen einen Platz benötigen, soll andernorts ein OGS-Platz angeboten werden. Ein Vorschlag, der von den Eltern der zukünftigen Fünftklässler entschieden abgelehnt wird. „Schultourismus geht gar nicht. Wir halten es nicht für sinnvoll, die Kinder aus ihren sozialen Bezügen vor Ort herauszureißen und zu anderen, nicht fußläufig entfernten Schulen zu fahren“, betont Bettina Thränhardt, Mutter von drei Kindern. Die Lessenicher Eltern haben mit Unterstützung der Schulpflegschaftsvorsitzenden Monika Krämer 200 Unterschriften gesammelt, die sie demnächst Oberbürgermeister Ashok Sridharan überreichen wollen. „Wir sind über das fehlende Krisenmanagement der Stadt stark verärgert. Der Bedarf in Lessenich wird von der Verwaltung seit Jahren unterschätzt. Wir wollen Beruf und Familie miteinander vereinbaren und werden mit der Betreuung unserer sechsjährigen Kinder allein gelassen“, kritisiert Thränhardt.

Wenn Eltern aufgrund der ab 11.30 Uhr fehlenden Betreuung ihre Arbeitszeit stark reduzieren oder ihre Stelle ganz aufgeben müssten, sei das nicht nur für die betroffenen Eltern ein Problem. Auch wirtschaftlich gesehen könne es nicht im Interesse der Stadt sein, Eltern aus dem Arbeitsprozess herauszureißen. Um die unzureichende räumliche Situation der Essensausgabe kurzfristig zu verbessern, will die Verwaltung eine 112 Quadratmeter große mobile Mensa aufstellen. Diese räumliche Entlastung könne aber unter anderem wegen den notwendigen Anschlüssen „frühestens im 4. Quartal“ realisiert werden. Langfristig soll das leer stehende Feuerwehrhaus zu einer Mensa umgebaut werden. Der dadurch im Bestandsgebäude der Grundschule frei werdende Raum könnte dann zur Einrichtung weiterer OGS-Plätze genutzt werden.

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