Akademischer Karneval „Lieber forsch als morsch“

BONN · Unter dem Motto „Lieber forsch als morsch“ haben Vertreter verschiedener Wissenschaftsorganisationen das 16. Bonner Forschologicum organisiert. Sketche, Lieder und Auftritte der Karnevalssitzung im Kulthaus drehten sich um die Themen Wissenschaft und Forschung – und nahmen diese aufs Korn.

 Zauberkünstler Tom Bennett beeindruckt das Publikum mit seinen Tricks.

Zauberkünstler Tom Bennett beeindruckt das Publikum mit seinen Tricks.

Foto: MLH

„Es darf auch getuscht werden, muss aber nicht.“ Mit diesen Worten begann Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, seinen Auftritt als Mensakoch in der Springmaus. Unter dem Motto „Lieber forsch als morsch“ hatten Vertreter der DFG, des BMBF, des DAAD und anderer Wissenschaftsorganisationen gemeinsam das 16. Bonner Forschologicum organisiert. Sketche, Lieder und Auftritte der Karnevalssitzung im Kulthaus drehten sich um die Themen Wissenschaft und Forschung – und nahmen diese aufs Korn.

Eingeleitet hatte den Abend Christian Bode als Präsident des „Vereins zur Förderung“. Mit Rauschebart und Doktorhütchen kam er auf die Bühne und gab sich als autoritärer und vor allem unwissender Vorsitzender. „Zur Förderung von was eigentlich?“, hinterfragte er den Gegenstand seines eigenen fiktiven Vereins. Moderator Rolf Hoffmann erläuterte ihm dessen bescheidenen Anspruch: „Naja, der Verein zur Förderung von allem!“

Belohnt wurde jeder Auftritt mit der sogenannten Rakete. Der Moderator zeigte den akademischen Jecken, wie sich ein leises Trommeln auf den Tischen (Stufe eins) – „An die Gewehre!“ (Stufe zwei) – zum tosenden Applaus (Stufe drei) steigern lässt .

Liebe und andere Katastrophen

Unter dem Motto „Liebe und andere Katastrophen“ widmete sich Opernsänger Christoph Scheeben im Anschluss den großen Themen des Lebens: Liebe und Freundschaft. Seine Lieder sind jedoch alles andere als Oden an soziale Beziehungen. Vielmehr erfuhr das kostümierte Publikum zahlreiche Methoden, sich auf immer und ewig seiner Geliebten zu entledigen – das allerdings in formvollendeten Tönen.

Ein Höhepunkt des Abends war Zauberkünstler Tom Bennett. Mit klassischen Tricks beeindruckte er seine Zuschauer. Auch unter Zauberkünstlern, so Bennett, sei Nervosität an der Tagesordnung. Da hieße es aber nicht Lampenfieber, sondern „Vorhangangst“. Oder, für Schönwetterlateiner: Phobia curtainiensis. Schließlich sei da immer die Befürchtung, etwas vergessen zu haben: „Ist der Tiger auch wirklich gefüttert? Sind alle Kaninchen im Hut?“ Solchen Ängsten kann man manchmal wohl nur mit Gelassenheit beikommen. Um Mensakoch auf der Heyde zu zitieren: „In diesem Sinne: Trinken Sie Ihr Kölsch schnell aus, sonst wird es noch zu Alt!“

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