Vier Tage Kirmes Live-Bands statt Blumen in Endenich

Endenich · Die Endenicher Bürger feiern vier Tage lang mit mehr als 20 Bands ihre traditionsreiche Kirmes. Das neue Konzept kommt gut an.

 Der Endenicher Kirmesplatz ist gut gefüllt, während Chris und Ralf von „Pures Glück“ auf der Bühne auftreten.

Der Endenicher Kirmesplatz ist gut gefüllt, während Chris und Ralf von „Pures Glück“ auf der Bühne auftreten.

Foto: Stefan Hermes

„Ja, ich hab‘ mal eben das Publikum gecheckt“, sagt Christian Bieschke, „dann wissen wir, wie wir anfangen“. Zusammen mit Ralf Zimmerschied gehört er zu dem Duo „Pures Glück“, das sich in wenigen Jahren in die Herzen der Rheinländer und die Charts der Schlagerparaden gesungen hat. Jetzt werden sie gleich die Bonner Band „Spökes“ auf der Endenicher Kirmes ablösen, die bereits ordentlich für Stimmung gesorgt hat.

„Das Publikum ist gemischt und gut drauf. Das heißt, wir können direkt richtig loslegen“, meint Chris. Und es funktioniert. Die beiden Jungs aus Ruppichteroth und Mondorf starten mit ihrem Hit „Norderney“, den anscheinend nahezu alle der etwa 400 Kirmesbesucher kennen. „Die Stimmung ist bereits seit Freitag großartig“, sagt Lutz Persch, der erstmalig die viertägige Kirmes für den Endenicher Ortsausschuss (OA) organisiert.

Nachdem mit der Schließung des „Schützenhäuschen“ auch der Inhaber Ralf Werner nicht mehr zur Verfügung stand, entschied sich der OA mit seiner Vorsitzenden Renate Torno für ein neues Kirmeskonzept, das vom ersten Moment an funktioniert hat. „Da, wo sonst nur Blumen auf der Bühne standen“, berichtet Persch, „lösen sich diesmal an den vier Tagen mehr als 20 Bands ab“. Musik pur. Mit Musikgruppen, die Rang und Namen haben. Schon nach dem Fassanstich am Freitagabend konnten die Endenicher mit „Kuhl un de Gäng“, „De Boore“ und der „Domstadtbande“ feiern. Persch, der sich nicht nur mit seiner Karnevalsmesse einen Namen gemacht hat, versteht die kritischen Stimmen nicht, die bei der langen Liste der auftretenden rheinischen Bands behaupten, das sei doch alles Karnevalsmusik. „Nein, das ist unsere Heimatmusik. Der Hamburger hat seine Shantys und der Bayer hört ganzjährig seine Blasmusik. Warum sollen wir Rheinländer nicht auch unsere Lieder singen“, argumentiert Persch.

Historisches Karussell für Kinder

Und die Stimmung auf dem Kirmesplatz an der Endenicher Sparkasse gibt ihm recht. Dort sitzt man an langen Biertischgarnituren und kommt miteinander ins Gespräch, schunkelt und singt gemeinsam die bekannten Lieder. Aus der Kirmes ist sichtlich ein Stadtteilfest geworden, das Jung und Alt gleichermaßen anzieht.

Für die Kinder dreht sich immer noch der „Babyflug“, ein schon fast historisch zu nennendes Karussell aus den 60er Jahren, und die Großen stehen währenddessen nicht mehr nur an den verschiedenen Getränkewagen und Grillstationen, sondern immer mehr auch an stylischen Cocktailbars: Mojito, Caipirinha oder auch Tequila Sunrise scheinen die idealen Begleiter von handgemachten Burgern bis zu Lebkuchenherzen zu sein. Es herrscht eine großartige Stimmung, sind sich viele Besucher einig. Dazu leistet auch die Band „Pures Glück“ ihren Beitrag.

Auch an diesem Montagabend sollen die Kirmesbesucher noch einmal mit Highlights wie den Köbessen oder auch dem Vorsänger Björn Heuser kräftig feiern können. Zuvor allerdings wird es noch einmal ernst: Der Paias, der Kirmesmann aus Stroh, wird verbrannt. Ein Schild um seinen Hals verrät in Anspielung auf den neuen Kunstrasen auf dem Endenicher Fußballplatz auch den Grund seiner Verurteilung: „Der Orthopäde schreit Hurra, der Kunstrasen ist endlich da!“

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