Verkehr in Bonn Anwohner klagen über Lastwagen in der Verdistraße

Weststadt · Immer wieder fahren Lastwagen durch die Verdistraße. Nach Anwohnerbeschwerden soll die Stadt Bonn einem Antrag zufolge das ausgeschilderte Durchfahrverbot besser durchsetzen.

 Dieser Kleintransporter wiegt sicher keine 3,5 Tonnen. Aber auch schwerere Lastwagen fahren laut Anwohner durch die Verdistraße.

Dieser Kleintransporter wiegt sicher keine 3,5 Tonnen. Aber auch schwerere Lastwagen fahren laut Anwohner durch die Verdistraße.

Foto: Stefan Knopp

Schwere Lastwagen scheinen in der Verdistraße gleich neben dem Endenicher Ei ein Problem zu sein: Es gab Anwohnerbeschwerden, die zu einem Antrag für die jüngste Sitzung der Bezirksvertretung Bonn geführt hatten. Darin wurde die Verwaltung aufgefordert, dass sie „das Anliegergebot und die Tonnagebegrenzung für von der Endenicher Straße in die Verdistraße abbiegende Kraftfahrzeuge“ durchsetzt. Das soll verhindern, dass weiter Lkw die Einbahnstraße als Abkürzung zu den Gewerbebetrieben im Bereich Immenburgstraße/Am Dickobskreuz nutzen.

An der Einfahrt in die Verdistraße steht ein Verbotsschild für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht, darunter ist ein „Anlieger frei“-Schild angebracht. Diese Beschilderung, so der Antrag von Grünen, SPD und Linke, solle gegebenenfalls auf beiden Seiten der Straße gut sichtbar angebracht werden. Außerdem sollen die Werbeschilder für Gewerbe abgebaut werden: Die stehen auf dem Bürgersteig und leiten Interessenten durch die Verdistraße. Zu guter Letzt sollen auch langfristig die durchgezogenen Linien auf der Endenicher Straße das Abbiegeverbot aus Richtung Endenicher Ei unterstreichen.

Anwohner befürchtet noch mehr Lkw-Verkehr

Letzteres ist wohl eine berechtigte Forderung: Denn in kürzester Zeit bogen jüngst zwei Autos aus Endenich kommend nach links in die Verdistraße ein. Bei Lastern, die aus der Innenstadt kommen, sei das noch schlimmer, meinte ein Anwohner, der durchaus öfters schwere Lastwagen dort beobachtet: „Die fahren einmal um das Endenicher Ei und biegen dann links über die durchgezogene Linie in die Verdistraße ein.“ Weil sie oft so groß seien, dass sie aus anderer Richtung die enge Rechtskurve nicht schafften.

Er würde begrüßen, wenn da etwas getan würde. Alleine schon, weil er noch mehr Lastverkehr befürchtet, wenn erst mal der Alte Schlachthof abgerissen und neu bebaut ist. „Der Stadt ist das aber alles egal“, monierte er. Er würde dafür plädieren, die Baustellenstraße, die für die Arbeiten am Tausendfüßler eingerichtet wird, anschließend für Lkw freizugeben. „Warum nicht eine innerstädtische Straße daraus machen?“

‚Anlieger frei’-Schild soll lediglich private Anlieferungen für Anlieger ermöglichen

Aus der Sicht des Anwohners ist die Beschilderung klar: Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht dürfen nicht durch, und das „Anlieger frei“-Schild solle eigentlich alle Nichtanlieger – also auch die in ihren Privatwagen – abhalten, überhaupt durch die Verdistraße zu fahren. Aber so einfach ist das nicht: „Das Zusatzschild ‚Anlieger frei‘ bezieht sich lediglich auf das Verbotsschild ‚Kraftfahrzeuge über 3,5 t gesperrt‘, da somit private Anlieferungen für Anlieger ermöglicht werden sollen“, erklärt das städtische Presseamt schriftlich auf Nachfrage. Das heißt, kleinere LKW dürften dort ebenso hindurchfahren wie Pkw, deren Halter nicht in der Straße wohnen.

Zwei Frauen, die an der Einbahnstraße wohnen, zucken allerdings mit den Schultern. Lastwagen führen „eher selten“ durch, meint die ältere. Sie wohne schon seit 43 Jahren dort und habe Schwerlastverkehr, der an ihrem Haus vorbei Richtung Gewerbegebiet fährt, noch nie als störend empfunden. Auch eine Frau auf einem Balkon sieht das nicht als das drängende Problem in der Verdistraße. „Da solle man sich lieber um die Parksituation kümmern“, meinten die Frauen.

Der Antrag ist am Ende in der Sitzung einstimmig beschlossen worden.

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