Gegen 9 Uhr bemerkte der Fahrer des Lastwagens, dass eine Flüssigkeit von der Ladefläche tropfte. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits von Brühl über die A 555 in Richtung Bornheim-Süd und dann über Hersel nach Graurheindorf gefahren. Der Mann hielt sofort an und verständigte die Feuerwehr, die daraufhin mit rund 50 teils speziell für solche Fälle ausgebildeten Einsatzkräften ausrückte. Unterdessen besetzte die Löscheinheit Lannesdorf die Feuerwache in Bad Godesberg, um bei einem weiteren Einsatz den Grundschutz zu gewährleisten.

Vor Ort stellte sich heraus, dass auf der Ladefläche ein 50-Liter-Behälter mit 85-prozentiger Phosphorsäure umgekippt war. Das kleine Fass hatte dadurch leckgeschlagen, etwa acht Liter der Flüssigkeit waren bereits ausgetreten. Nachdem sich ein Fachberater für atomare, biologische und chemische Unfälle (ABC) der Bonner Feuerwehr ein Bild von der Lage gemacht hatte, bargen die Wehrleute zunächst den Behälter und sicherten ihn. „Nach entsprechender Verdünnung und Kontrolle des pH-Wertes wurden die Reste des ausgelaufenen Produktes in die Kanalisation gespült. Die  Ableitung in die Kanalisation konnte unter diesen Rahmenbedingungen bedenkenlos vorgenommen werden“, so eine Stadtsprecherin. Dies sei in Rücksprache mit dem Umweltamt, der Kanalunterhaltung und dem Klärwerk der Stadt Bonn geschehen. Eine Produktspur, die sich von der Autobahnanschlussstelle Bornheim der A 555 bis zur Einsatzstelle zog, beseitigten Feuerwehr und BonnOrange mit einem Waschwagen.

Phosphorsäure kommt in vielen Produkten und auch Lebensmitteln vor, aber dann nur stark verdünnt (siehe „Phosphorsäure). Sie ist nicht giftig in der Konzentration, wie sie am Mittwoch ausgetreten ist, aber dennoch gefährlich: Sie ist ätzend und kann  schwere Verletzungen  der Haut, der Schleimhäute und der Augen verursachen.