Kaiser-Karl-Ring in Bonn Lukaskirche wurde vor 60 Jahren eingeweiht

Bonn · Vor 60 Jahren wurde die evangelische Lukaskirche am Kaiser-Karl-Ring eingeweiht. Vor 50 Jahren entstand nach Teilung der Kirchengemeinde Bonn-Mitte die Lukaskirchengemeinde. Das Jubiläum wird ökumenisch gefeiert.

 Die 1958 erbaute Lukaskirche nimmt als quadratische Hallenkirche Bezug auf die römische Geschichte des Stadtteils Castell.

Die 1958 erbaute Lukaskirche nimmt als quadratische Hallenkirche Bezug auf die römische Geschichte des Stadtteils Castell.

Foto: Stefan Hermes

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde am vierten Advent 1958 die evangelische Lukaskirche am Kaiser-Karl-Ring in Dienst gestellt. Noch bis zum kommenden Wochenende feiert die Gemeinde mit einem umfangreichen Programm das 60-jährige Bestehen ihrer Kirche und zudem 50 Jahre Lukaskirchengemeinde, die 1968 durch die Teilung der Kirchengemeinde Bonn-Mitte in Kreuz- und Lukaskirchengemeinde entstand.

Mit einem Blick in die ökumenische Zukunft eröffneten am Mittwochabend die beiden Pfarrer Michael Schäfer von der Lukaskirche und Raimund Blanke von der katholischen Sankt-Petrus-Gemeinde die Jubiläumswoche. Mit einigen Mitgliedern von Presbyterium und Kirchenvorstand besprach man auf Basis der Charta Oecumenica konkrete Projekte für das Umfeld der beiden christlichen Kirchengemeinden. „Die Zukunft der Kirche kann nur eine ökumenische sein“, sagte Pfarrer Schäfer.

Man wisse durchaus, dass man unterschiedliche Profile in der katholischen und der evangelischen Kirche habe, doch müsse man immer wieder auch die Wege finden, wie man sich ergänzen könne. Man lebe bereits eine gute ökumenische Basis, so Schäfer. In diesem Jahr konnte mit dem ersten gemeinsamen Fronleichnamsfest im Erzbistum Köln ein besonderer Höhepunkt der Ökumene gefeiert werden – bedeutsame Schritte hin zu einer gemeinsamen Eucharistie, so Blanke.

Gemeinde protestiert gegen Gentrifizierung der Nordstadt

Gemeinsam möchte man sich für den Erhalt der Schöpfung genauso starkmachen, wie es bereits im direkten Umfeld der beiden Kirchen mit dem Handeln gegen Ausgrenzung, Rassismus und den Protest gegen die zunehmende Gentrifizierung der Nordstadt passiert. „Uns ziehen die Familien weg“, sagte Schäfer. Die Wohnungen würden immer kleiner und unbezahlbarer. „Wir wenden uns auch gegen die Zerstörung und die Monotonie der Innenstadt durch langweilige Läden, die noch in der Lage sind, die irrsinnigen Mieten zu zahlen“, so Blanke. Ökumene bedeutet für die beiden Pfarrer auch, sich für eine bunte Vielfalt von Christen, Juden und Muslimen in der Nordstadt einzusetzen.

Nach dem Kirchenkabarett „Klüngelbeutel“, das am Donnerstagabend das Jubiläumsprogramm der Lukaskirche mit einer satirisch-musikalischen Reise durch die Kirchenwelt bereicherte, kommt es am Samstag mit einer Lesung und Vertonung des Lobgesangs der Maria aus dem Lukas-Evangelium (Bach-Kantate Nr. 10 und Magnificat von Monteverdi) zu einem Höhepunkt der Festtage. Neben Aurelia und Westard Shimkus am Steinway-Flügel laden ab 18 Uhr der Kinder- und Jugendchor der Gemeinde, die Auerberger Kantorei, Orchester und Gesangssolisten sowie das rezitierende Ehepaar Egener zu „Geistlicher Abendmusik“ in die Lukaskirche ein.

Der darauffolgende Sonntag beginnt zur Feier des ersten Advents mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr und einem sich daran anschließenden Empfang. In der „Gelben Stube“ lässt sich dann die Lukaskirche auch als 3-D-Modell virtuell erleben, während im Kirchenraum mögliche neue Antependien des Künstlers Norvin Leineweber zu sehen sein werden, die in Zukunft den Sockel des Lukas᠆altars schmücken könnten. Ab 13 Uhr wird erneut die Pianistin Aurelia Shimkus mit einem Klavier-Recital zu hören und zu sehen sein. Den Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten bildet ab 17 Uhr ein gemeinsamer Umtrunk im Gemeindesaal der Lukaskirche.

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