Bonnerin beim Echo Maike Reinhardt steuert Gästemanagement bei Musikpreis

BONN/BERLIN · Zentnerschwer ist der Stein, der Maike Reinhardt am Sonntagabend vom Herzen fallen wird. "Sobald die Kamera zum ersten Mal ins Publikum schwenkt und von allen Plätzen aus die Zuschauer begeistert applaudieren, erst dann kann ich aufatmen", sagt die Bonnerin.

 Maike Reinhardt hat als Geschäftsführerin von Citymarketing das Bonnfest organisiert.

Maike Reinhardt hat als Geschäftsführerin von Citymarketing das Bonnfest organisiert.

Foto: Barbara Frommann

Bevor es so weit ist, muss sie jedoch noch eine Mammutaufgabe stemmen. Denn mit ihrer Agentur "plus48" ist Reinhardt für das Gästemanagement der Echo-Klassik-Verleihung in Berlin zuständig. Bis sie dann mit ihrem Team ganz entspannt hinter den Kulissen die Verleihung des wichtigsten deutschen Musikpreises im Berliner Konzerthaus verfolgen kann, liegen hektische und arbeitsreiche Tage vor der Unternehmerin.

Maike Reinhardt, 1966 in Beuel geboren, ist ein "bönnsches Mädsche". Ihr Großvater Heinz Werner war einer der bekanntesten Dahlien-Züchter in Europa und Ortsbürgermeister von Beuel, ihre Schwester regierte als Wäscherprinzessin. Nach Stationen in Hamburg, den USA und den Niederlanden lebt die Veranstaltungsmanagerin heute mit ihrer Familie wieder in Bonn.

Obwohl die Organisation des Echo seit Jahren zu ihrem Geschäft gehört, freut sie sich diesmal ganz besonders auf die Verleihung in Berlin: Das Bonner Beethoven Orchester wird für seine Aufnahme von Maurice Ravels "Daphnis et Chloé" in der Kategorie "Audiophile Surroundeinspielung des Jahres" ausgezeichnet. "Als Bonnerin macht mir das natürlich besonders viel Spaß."

Wo stehen die Kameras, wie ist die Lichttechnik für die Fernsehaufnahmen installiert, wie viele Plätze gibt es überhaupt im Saal? "Erst wenn das alles geklärt ist, können wir uns an die Sitzordnung machen", sagt Reinhardt. Doch das ist gar nicht so einfach. Wer sitzt in der ersten Reihe, wer ist wichtiger als andere, gibt es Besucher, die sich lieber aus dem Weg gehen wollen? All dies muss sie berücksichtigen. "Kurz bevor es losgeht, stehe ich wie eine Stewardess vorne an der Bühne", sagt Reinhardt und lacht. Allerdings zeigt sie nicht den Weg zum Notausgang, sondern sie dirigiert die Besucher zu ihren Plätzen.

Geht der Vorhang endlich auf, zieht sie sich backstage zurück. "Das genieße ich sehr. Man sieht die Künstler hinter der Bühne und kommt mit ihnen ganz ungezwungen ins Gespräch", verrät sie. So wie mit Anna Netrebko. Auch an eine Begegnung mit Thomas de Maizière erinnert sie sich gerne zurück. "Er kam zu spät und konnte erst in einer Applauspause in den Saal. Gemeinsam haben wir vor der Tür gewartet und uns gut unterhalten."

Das Bonnfest war für Citymarketing erst der Anfang

Doch nicht allein auf der großen Bühne kennt sich Maike Reinhardt bestens aus. Als Geschäftsführerin des Vereins Citymarketing Bonn sorgte sie auch dafür, dass mehr Leben in die Innenstadt kommt. Unter ihrer Regie ging gerade erst das große Stadtfest über die Bühne. Auch wenn das sehr gut gelaufen ist, verspricht Reinhardt: "Das Bonnfest war erst ein Anfang." In ihrem Kopf spuken bereits neue Pläne, wie sie die Attraktivität der Innenstadt weiter steigern will.

Verraten will sie jedoch noch nichts. "Wir stehen erst am Anfang. Wenn wir das umsetzen, was ich mir vorstelle, dann wird es eine Veranstaltung geben, die weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlen und viele Besucher anlocken wird", verspricht die Geschäftsfrau. Für die Zukunft wünscht sie sich eines ganz besonders: "Ich möchte noch mehr Veranstaltungen in der Stadt anbieten. Denn Bonn ist eine lebendige, lebensfrohe Stadt. Das sollten wir genießen."

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