Gastspiel in Bonn "Manege frei" für den Zirkus Charles Knie

BONN · "Wetten, dass wir Sie begeistern?" lautet das Motto des Zirkus Charles Knie, der in Bonn auf dem Festplatz an der Ludwig-Erhard-Allee/Kennedyallee seine Zelte aufschlagen wird. Von Mittwoch, 11. Juni, bis Sonntag, 22. Juni, heißt es dann bei Shows mit Gewinnern des Circus-Festivals von Monte Carlo "Manege frei".

So zeigt Tom Dieck junior eine der spektakulärsten gemischten Raubtiergruppen weltweit, bestehend aus zwei weißen Löwen, zwei Ligern und fünf Tigern erstmals in Deutschland. Nicht minder beeindruckend ist die Elefantendarbietung von Elvis Errani, Der 23-jährige Italiener dirigiert seine drei indischen Elefantendamen nur mit Gesten und seiner Stimme. Tierlehrer Marek Jama tritt gleich mehrfach auf und präsentiert vom Pony über kalifornische Seelöwen bis zum Känguru ganz unterschiedliche Tiere.

Doch auch in Sachen Artistik erleben die Zuschauer Höchstleistungen, die bei mehreren europäischen Festivals prämiert wurden. Flugtrapezkünstler aus Brasilien sind ebenso dabei wie ein Jongleur aus Spanien, Rollschuhartisten aus Italien und ein spanischer Seiltänzer. Da zum Zirkus auch Komik gehört, haben sich Direktor Sascha Melnjak und sein Team für den im Januar beim Zirkusfestival in Budapest ausgezeichneten jungen portugiesischen Entertainer Cesar Dias entschieden. Klamauk, gepaart mit Gesang und einigen Überraschungen, ist sein Ding.

110 Tiere, 100 Mitarbeiter aus elf Nationen, 207 Fahrzeuge und 22 Zugmaschinen nebst riesigen rot-weißen Zelten brauchen für die Gastspiele in Bonn jede Menge Platz. Der Zirkus Charles Knie, nach Krone der zweitgrößte Deutschlands, reist mit eigenem Showballett und einem Acht-Mann-Live-Orchester unter der Leitung des ukrainischen Kapellmeisters Volodmyr Kozachuk an. Mehr als 1400 Menschen passen ins Chapiteau mit einem Durchmesser von knapp 40 Metern und einer Kuppelhöhe von 13 Metern. Die Vorstellungen dauern rund zweieinhalb Stunden mit einer 20-minütigen Pause. Neben Kraftfutter, Obst und Gemüse werden pro Tag 90 Kilogramm Fleisch, 500 Kilo Heu, 300 Kilo Stroh und sechs Kilo Fisch an die 90 Tiere verfüttert. Wenn der Großbetrieb, der 48 Stationen pro Jahr macht, auf Reisen geht, dann gibt es auch ein fahrendes Klassenzimmer für die schulpflichtigen Kinder der Zirkusfamilie.

Der Stuttgarter Melnjak (38) übernahm den Zirkus vor sieben Jahren von Charles Knie, der sich seinen Traum von einer eigenen Tierfarm verwirklichte und mit der Familie nach Australien auswanderte. "Mir ist es wichtig, ein Unterhaltungsprogramm für alle Generationen anzubieten. Wir sind ständig auf der ganzen Welt unterwegs und auf der Suche nach den besten Artisten und Tierlehrern, um unserem Publikum neue und außergewöhnliche Nummern präsentieren zu können", so Melnjak zum GA. Er erfüllte sich mit dem Kauf einen Kindheitstraum, steht selbst aber nie im Rampenlicht, sondern organisiert und verwaltet das Großunternehmen im Zirkusbüro.

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