Zirkusaufführung von 230 Kindern Manege frei in der Michaelschule

BONN · Die kleine Greta ist noch etwas unsicher, wenn sie mit ihren Turnschläppchen über das schmale Trapez im Zirkuszelt der Michaelschule balanciert.

 An der Hand einer Begleitperson trauen sich die Schüler sogar auf ein gespanntes Seil.

An der Hand einer Begleitperson trauen sich die Schüler sogar auf ein gespanntes Seil.

Foto: Nicolas Ottersbach

Deshalb hält Sascha Sehr sie an der Hand und führt sie in einem Meter Höhe über das Seil. "Für die Projektwoche habe ich mir extra frei genommen", sagt der Schulpflegschaftsvorsitzende Sehr. Denn nach nur vier Tagen Probe sollen die 230 Mädchen und Jungen am morgigen Feiertag eine Zirkusaufführung stemmen.

Unterstützt werden sie dabei nicht nur von ihren Eltern, sondern auch den Lehrern. "Wir hatten vorher einen eintägigen Workshop, in dem wir so ausgebildet wurden, dass wir die Kunststücke selbst weitergeben können", berichtet Konrektorin Barbara Schmitt. Jeder konnte sich zwischen zehn Zirkusnummern entscheiden, ob er beispielsweise Fakir, Zauberer, Clown, Akrobat oder Seiltänzer werden wollte.

Etwa 6500 Euro kostete den Förderverein das Spektakel mit dem Zirkus "Zappzarapp" aus Leverkusen. "Und das war das günstigste Angebot, das uns gemacht wurde. Andere verlangten das Doppelte", sagt Sehr. Im Gegenzug mussten die Väter beim Aufbau des Zelts anpacken. 20 Männer schafften es unter Anleitung der Zirkusleute Yvy und Ruth innerhalb von drei Stunden, die einen Meter langen Verankerungen in den Boden zu rammen, den Hauptmast aufzustellen und die Zeltplane überzuziehen.

Doch auch danach mussten sie noch ran, schließlich konnte die Manege, die Platz für 270 Zuschauer bietet, nicht unbewacht bleiben. "Also verbrachten wir zu zweit die erste Nacht. An den restlichen Tagen machten auch die Kinder und Lehrer mit", sagt Sehr. Damit die jungen Artisten in der Nacht vor der Aufführung Ruhe haben, feiern die Eltern im Zelt heute einen "Tanz in den Mai". Die Kinder probten die Kunststücke täglich bis zu drei Stunden in zwei Gruppen, die wiederum auf drei Stationen im Zelt und sieben Stationen in der Michaelschule am Beethovenplatz verteilt wurden.

Während die eine Hälfte übte, beschäftigte sich die andere in den Klassenräumen an der Rheinbacher Straße. "Sonst hätten wir nicht genug Platz und können auch nicht so gut auf die Kleinen eingehen", sagte Artistin Yvy. Sie, Partnerin Ruth und Praktikant Boris begleiteten Lehrer und Kinder den Tag über, gaben Tipps und halfen aus.

Mange frei heißt es morgen im Zelt am Baumschulwäldchen. Die Vorführungen beginnen um 10 und 13 Uhr.

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