Kommentar zum Bonner Wochenmarkt Markt im Wandel

Meinung | Bonn · Für die Deutsche Marktgilde, die den Bonner Wochenmarkt organisiert, ist es offensichtlich schwerer geworden, verlässliche Händler zu finden. Die Arbeit am Stand ist schwer, der Nachwuchs fehlt. Und die Konkurrenz der Discounter schmälert die Gewinnspanne enorm.

Der Wochenmarkt vor dem Rathaus von oben: Nach Meinung von Kunden weist er zu große Lücken auf.

Der Wochenmarkt vor dem Rathaus von oben: Nach Meinung von Kunden weist er zu große Lücken auf.

Foto: Barbara Frommann

Keine Frage, der Bonner Wochenmarkt ist eine ganz besondere Attraktion im Herzen der Stadt. In kaum einer anderen vergleichsweise großen Stadt in Deutschland gibt es das, dass Markthändler auf ein und dem selben Platz tagtäglich die Stände aufbauen, um ihre Ware anzubieten.

Und seitdem die Deutsche Marktgilde das Management des Marktes übernommen hat, ist die Qualität des Obst- und Gemüseangebots deutlich besser geworden – von einigen Ausreißern abgesehen. Schwarze Schafe gibt es halt immer und überall. Und nicht nur unter Markthändlern.

Zudem haben sich im Laufe letzten Jahre neben Essständen auch Anbieter wie Bäcker, Metzger, Gewürzhändler und sogar ein Stand mit Trockenfrüchten und Nüssen dazugesellt, was dem Markt zusätzlich Attraktivität verleiht. Ein Angebot, das die Bonner wie die Touristen ganz offensichtlich sehr zu schätzen wissen.

Kunden möchten Bioware

Ein Angebot, das aber leider Risse bekommt, weil es für die DMG ganz offensichtlich schwerer geworden ist, verlässliche und für den Markt geeignete Partner zu finden. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Nachwuchskräfte fehlen, weil die Arbeit eines Markthändlers körperlich schwer und zeitintensiv ist.

Zum anderen unterliegt auch ein Markt dem Wandel. Und Bioprodukte, die dort (noch) selten zu finden sind, werden halt immer stärker nachgefragt. Ein Trend, dem auch die Discounter längst Rechnung tragen. Richtig ist auch, dass die Marktgilde die Kriterien für die Platzvergabe gelockert hat und zum Beispiel die Händler nicht mehr zwingt, sich für eine ganze Woche zu verpflichten.

Von dieser Lockerung profitieren übrigens die Kunden, die mittags gerne zum Markt gehen, dort einen Imbiss zu sich nehmen wollen und angesichts der wechselnden und damit vielseitigen Angebote schon eine – in dem Fall angenehme – Qual der Wahl haben.

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