Obelisk auf Bonner Marktplatz Maroder Touristenmagnet

BONN · Schon lange ist er Denkmalschützern ein Dorn im Auge: Der Obelisk mit Brunnen auf dem Marktplatz. Das Mauerwerk des Denkmals, das Kurfürst Max Friedrich 1777 zur eigenen Verherrlichung errichten ließ, ist marode und obendrein ziemlich schmutzig.

Doch das könnte sich bald ändern. Es haben sich Sponsoren gefunden, die der Stadt Bonn bei der Finanzierung der 104 000 Euro teuren Sanierung unter die Arme greifen wollen.

Die Initiative dazu hat die SPD-Stadtverordnete Erika Coché ergriffen.Die Vorsitzende des städtischen Denkmalausschusses ärgert sich schon lange über den desolaten Zustand des Obelisken, zumal er an exponierter Stelle stehe. "Er ist ein Wahrzeichen von Bonn und zudem ein Touristenmagnet", sagte sie am Dienstag auf dem Marktplatz.

Dort begrüßte sie mit Rudolf Müller und Heinz-Werner Kröber zwei Vertreter der Sponsoren, die zugesagt haben, jeweils ein Drittel der Gesamtkosten zu übernehmen. Dabei handelt es sich um den Verein Altes Rathaus, dessen Vorsitzender Müller ist, und die Parkgemeinschaft Bonn, ein Zusammenschluss aus Kaufleuten, die mit den Stadtwerken sechs Parkhäuser in der Innenstadt betreiben.

Und wie es der Zufall so will: Der Bonner Kaufmann Jörg Blömer gesellte sich spontan dazu und versprach Coché in die Hand, zehn Prozent der geplanten Kosten zu übernehmen.

Da verschlug es der ansonsten recht redegewandten Politikerin beinahe die Sprache. "Das ist ja super. Jetzt kann die Stadt auf keinen Fall mehr Nein zu dem Projekt sagen", freute sie sich. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD für die nächste Sitzung des Denkmalausschusses vorbereitet.

Für Müller ist nun wichtig, dass die Sanierung des Obelisken so schnell wie möglich in Angriff genommen wird. "Nachdem das Rathaus endlich saniert worden ist, passt der Obelisk in dem Zustand nicht mehr ins Bild", sagte er. Sein Verein setzt sich seit 2009 für den Erhalt des Alten Rathauses ein.

Blömer wünscht sich auch eine Tafel, auf der die Geschichte des Denkmals verständlich erklärt wird. Und der Brunnen müsse dringend gesäubert werden, ist er sich mit Kröber einig.

Auch solle mit den Imbissbudenbetreibern eine Lösung gesucht werden, damit der Obelisk in Zukunft nicht mehr von den Fahrzeugen versperrt wird. "Schön wäre auch, wenn noch Geld übrig bliebe, um den Brunnen an eine Trinkwasserleitung anschließen zu können, damit man dort das frische Obst waschen kann," sagte Coché.

Gibt es noch mehr Denkmäler, die saniert werden müssen? Diskutieren Sie mit.

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