Uni Bonn Mathiopoulos legt Berufung gegen Aberkennung ihres Doktortitels ein

Bonn · Die Unternehmerin und Honorarprofessorin Margarita Mathiopoulos geht gegen die Aberkennung ihres Doktortitels in die Berufung. Der vor 26 Jahren erworbene Titel war ihr von der Universität Bonn wegen Plagiats aberkannt worden.

Das Verwaltungsgericht Köln hatte ihre Klage dagegen im Dezember 2012 zurückgewiesen. Mathiopoulos erklärte am Mittwoch in Berlin, sie lege Berufung gegen das Gerichtsurteil ein, da es "rechtswidrig und nicht verfassungskonform" sei.

Bereits 1991 hätten die zuständigen Gremien der Universität Bonn nach Prüfungen den damals schon aufgekommenen Vorwurf des Plagiats zurückgewiesen, erklärte Mathiopoulos, die mehrere Jahre lang auch FDP-Beraterin war.

Nach dieser rechtsgültigen Entscheidung könne nicht "jemand nach 22 Jahren erneut in einer Sache vorgeführt werden" und ein bereits geregelter Fall neu aufgerollt werden. "Es geht hier um Fußnoten und nicht um Mord. Außer Mord verjährt im deutschen Recht alles!"

Ausgehend von neuen Hinweisen auf der Internet-Plattform "VroniPlag" kamen Prüfer der Universität Bonn im April 2012 zu dem neuen Schluss, dass Mathiopoulos in ihrer Dissertation ("Amerika: Das Experiment des Fortschritts.

Ein Vergleich des politischen Denkens in Europa und in den USA") an über 320 Stellen die Originalquelle systematisch nicht ordnungsgemäß zitiert und dabei über die Urheberschaft vorsätzlich getäuscht habe.

Wegen Plagiatsvergehen verloren im vergangenen Jahr bereits die FDP-Europapolitiker Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis ihre Doktortitel. Prominentester Plagiatssünder ist bisher der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ist mit ähnlichen Vorwürfen von der Universität Düsseldorf konfrontiert.

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