Studie zur Lebenserwartung Bonner leben im NRW-Vergleich am längsten

Düsseldorf/Rostock · Im landesweiten Vergleich leben die Bonner offenbar am längsten. Das ergibt eine Studie, die die Lebenserwartung in Städten in ganz Deutschland unter die Lupe genommen hat.

 Ein Luftbild von Bonn.

Ein Luftbild von Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Lebenserwartung der Menschen im Ruhrgebiet liegt nach einer am Montag veröffentlichten Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in vielen Städten erheblich unter dem Bundesschnitt. Besser stehen dagegen das Münsterland und Städte des Rheinlandes wie Bonn da.

In Gelsenkirchen geborene Mädchen können beispielsweise statistisch nur auf 82,2 Lebensjahre hoffen, Jungen erreichen im Schnitt 76,8 Jahre. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 83,3 Jahren für Frauen und 78,5 Jahre für Männer.

Gelsenkirchen kommt damit nach der Auswertung nur auf Platz 400 von 402 Kreisen in Deutschland. Kaum besser sieht es in Herne (Platz 396), Duisburg (Platz 388) und Essen (Platz 381) aus. Bonn (Platz 62) und Münster (Platz 64) erreichen dagegen NRW-weit die besten Platzierungen.

Die Wissenschaftler sehen unter anderem hohe Arbeitslosenzahlen und die Quote der Hartz-IV-Empfänger als Erklärungen. „Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern“, sagte Roland Rau vom Max-Planck-Institut in Rostock. Hingegen hätten Faktoren wie das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner oder die Bevölkerungsdichte einen weitaus geringeren Einfluss.

Am längsten leben die Menschen laut der Statistik in Kommunen in Bayern - Starnberg bei München führt die Aufstellung mit 85,7 Jahren für Frauen und 80,7 Jahren für Männer an. Bundesweit unterscheidet sich die Lebenserwartung bei den Männern um bis zu 5,4 Jahre, bei Frauen betrage der maximale Unterschied knapp vier Jahre. Für die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Statistik hatten die Forscher offizielle Geburts- und Sterbezahlen aus den Jahren 2015 bis 2017 ausgewertet.

(dpa/lnw)
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