Gewitterschäden in Bonn Kühlschränke und Truhen im Maximiliancenter seit Tagen ohne Strom

Bonn · Bei den Gewitterschäden im Maximilian-Center ist bislang keine Lösung in Sicht. Die Geschäfte bleiben geschlossen, in einigen Läden verdirbt derweil die Ware.

 Weiterhin gesperrt: Das Maximiliancenter am Hauptbahnhof. Bei dem Gewitter am Wochenende hatten Leitungen Schäden genommen, seitdem ist der Strom abgestellt.

Weiterhin gesperrt: Das Maximiliancenter am Hauptbahnhof. Bei dem Gewitter am Wochenende hatten Leitungen Schäden genommen, seitdem ist der Strom abgestellt.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Zwangspause im Maximilian-Center am Bonner Hauptbahnhof dauerte auch am Mittwoch an. Eine Perspektive, wann der Betrieb wiederaufgenommen werden kann, kann bislang niemand geben. Unterdessen kursiert unter den betroffenen Geschäftsleuten die Befürchtung, in dieser Woche gar nicht mehr öffnen zu können. Bei dem Gewitter mit Starkregen in der Nacht zu Sonntag war ein Leitungsrohr beschädigt worden. Nach Informationen des General-Anzeigers soll seitdem ein Teil des Kellers unter Wasser stehen. Wegen der Nähe zu Stromleitungen sei der Strom im gesamten Gebäude sicherheitshalber abgestellt worden.

„Die Informationen fließen nur sehr spärlich. Am Sonntag hieß es, die Reparatur könne drei bis vier Tage dauern, und wir sollten die Schäden für die Versicherungen dokumentieren“, sagte am Mittwoch eine Geschäftsfrau. Sie würde zumindest gerne wissen, auf welchen Zeitraum sie sich einstellen muss. Dass der Schaden ausgerechnet am vergangenen Wochenende eintrat, trifft die Gastronomen in der mehrstöckigen Passage besonders hart: Denn am Sonntag durften sie erstmals nach den Coronabeschränkungen auch die Innenräume für Gäste ohne Corona-Test öffnen. Eigentlich. „Wir hatten uns gewissermaßen auf eine zweite Neueröffnung eingestellt“, sagt eine Pächterin. Stattdessen müsse man nun weiter um die Stammkundschaft bangen und erlebe den nächsten unfreiwilligen Lockdown aufgrund höherer Gewalt.

Frage nach dem technischen Problem bleibt unbeantwortet

Auch der Immobilieneigentümer, die Bayerische Versorgungskammer, konnte am Mittwoch noch keine Prognose zur Wiederaufnahme des Betriebes abgeben. Man habe die Mieter bereits am Montag „vollumfänglich über die Situation unterrichtet“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit und ergänzte: „Selbstverständlich arbeiten wir mit Hochdruck daran, sowohl den Mieterinnen und Mietern als auch allen Besuchern des Maximiliancenters dieses so bald wie möglich wieder zur Verfügung zu stellen und den vollständigen Geschäftsbetrieb zu ermöglichen.“ Unbeantwortet ließen die Eigentümer die Frage nach dem konkreten technischen Problem. Die Bonner Stadtwerke, deren Rolltreppe von der Passage zu den U-Bahnen ebenfalls nicht mehr betrieben werden kann, hatten am Sonntag lediglich von einem Stromausfall gesprochen.

Unterdessen wartet auf einige Ladenbetreiber und ihre Mitarbeiter eine mutmaßlich unappetitliche Aufgabe. Noch ist das Maximiliancenter auch für sie gesperrt. Sobald sich dies ändert, werden sie sich den verderblichen Waren zuwenden dürfen, die seit Sonntag beispielsweise in den Kühltruhen ohne Stromversorgungen liegen. Denn unter den knapp zwei Dutzend Ladenlokalen sind Restaurants, Eisdielen, eine Apotheke und eine Filiale von „Rewe to go“. Ein Rewe-Sprecher erklärte am Mittwoch: „Derlei Schadenereignisse sind versichert. Vermarktbare Ware wird in solchen Fällen über andere Verkaufsstellen verwertet, schnell verderbliche Ware muss im Sinne des Verbraucherschutzes wie vorgeschrieben fachgerecht entsorgt werden.“ Bislang aber sei dies wegen des Betretungsverbots nicht möglich gewesen.

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