Evangelischen Kirchentag in Hamburg Mehr als 2000 Bonner brechen zur Elbe auf

BONN · Längst ist Pfarrer Siegfried Eckert von der Friesdorfer Pauluskirche ein fester Bestandteil des Deutschen Evangelischen Kirchentages, dessen 34. von heute bis Sonntag in Hamburg stattfindet. Diesmal moderiert er am Samstagabend unter Abwandlung der Kirchentagslosung "Soviel du brauchst" eine Diskussion mit dem Kabarettisten Eckart von Hirschhausen, dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, und dem in Plittersdorf wohnenden SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück.

Dabei geht es vor allem um die Frage, was es nützt, die ganze Welt zu gewinnen, aber Schaden an der eigenen Seele zu nehmen. Außerdem moderiert Eckert am Donnerstagabend eine Veranstaltung mit dem jüdischen Comedian Oliver Pollak und am Freitagabend den Auftritt der Band "Jazzkantine" auf der Kirchentagsbühne an der Reeperbahn. Mehr als 2000 Menschen aller Generationen aus Bonn und der Region haben sich für das größte evangelische Laientreffen der Welt angemeldet.

Etwa ein Drittel von ihnen beteiligen sich aktiv am Programm, schätzt Bonns Pressepfarrer Joachim Gerhardt. Viele von ihnen bereits seit Monaten der Vorbereitung - etwa auf den "Markt der Möglichkeiten", als Moderator wie Eckert, als Ordner wie das Dutzend Medinghovener Pfadfinder, als Helfer, als Referent oder als Posaunenbläser. Rund 100 von ihnen aus Bonn und Umgebung werden sich am Sonntag beim Schlussgottesdienst mit Bläsern aus allen Teilen Deutschlands zum größten Posaunenchor vereinigen.

Auf dem "Markt der Möglichkeiten", auf dem sich 1000 kirchliche, gesellschaftliche und politische Gruppen vorstellen, wird auch der Stieldorfer Pfarrer und Schriftsteller Max Koranyi anzutreffen sein, der über die rheinische Partnerkirche United Church of Christ (UCC) informiert. Sehr gefragt auf dem Kirchentag ist auch der Beueler Kirchenchor "Haste Töne" unter Leitung von Robert Arnold. Der Arbeitskreis "Biblischer Tanz" aus Endenich tritt im St. Mariendom auf.

Was für etwa ein Drittel aller 120.000 Dauerteilnehmer gilt, gilt auch für die begeisterten Teilnehmer aus Bonn und der Region: Man will nicht nur dabei sein, sondern auch mitmachen. Nicht zuletzt ist der alle zwei Jahre stattfindende Kirchentag (der nächste findet 2015 in Stuttgart statt) ein besonderes Erlebnis für junge Erwachsene und Jugendliche. Rund 150 von ihnen werden heute früh unter Begleitung des Röttgener Pfarrers Jörg Zimmermann in Bussen an die Elbe aufbrechen. Die meisten Jugendlichen sind untergebracht in Schulen und Gemeindehäusern.

Für sie ist die Auswahl unter den 2500 Veranstaltungen ebenso schwer wie für die Erwachsenen, die zum Teil kostenlos bei Hamburger Familien unterkommen. Mehr als 12.000 Gästezimmer haben die Hamburger Bürger für die Dauer des Kirchentages zur Verfügung gestellt. Für die Schüler aus Bonn gibt es schulfrei und für die Teilnehmer aus dem Öffentlichen Dienst Sonderurlaub.

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