Erster "Zombiewalk" Mehr als 500 Untote zogen durch die Bonner City

Bonn · Die Apokalypse? Nein. Halloween 2015 in Bonn. Das erste Mal aber so erschreckend realistisch, dass die Passanten staunten. Mehr als 500 Zombies taumelten am Samstagabend durch die Innenstadt.

Die Kostümierten waren einem Aufruf auf Facebook gefolgt, den es schon in anderen Großstädten gegeben hat: "Zombie-Walk" heißt es, wenn eine große Menge Untoter vom Hofgarten über den Münsterplatz zur Kennedybrücke marschiert.

"Hier können wir uns präsentieren, das geht nur an Halloween", sagten Marvin Stamer und Samantha Marsiske. Die beiden Wahlbonner, die vorher in Berlin lebten und offizielle Erschrecker im Filmpark Babelsberg waren, brauchten jeweils drei Stunden für ihre Maskerade. Visagistin Julia Krüger schminkte schneller. Im Akkord verwandelte sie Kinder und Erwachsene in gruselige Gestalten. Sie war von den Organisatoren, die die Veranstaltung im kommenden Jahr offiziell bei Polizei und Stadt anmelden wollen, engagiert worden. Die Beamten nahmen die "Demo" gelassen. Spontan eskortieren sie die Menge mit Blaulicht.

Informativ war der Rundgang auf dem Alten Friedhof. Der Förderverein führte knapp 30 Besucher mit Taschenlampen an den historischen Gräbern vorbei. "Jedes Jahr werde ich gefragt, welche Gespenster diesmal herumgeistern", sagte Kunsthistorikerin Erika Zander. Stattdessen ging es um die Ursprünge von Halloween und die Symbole auf dem Friedhof.

Halloweenparty im Pantheon
79 Bilder

Halloweenparty im Pantheon

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Schon die Ägypter hatten Grabbeigaben, wie die Kinder im ägyptischen Museum lernten. Dort verwandelten Olga Fast und Beryl Büma die Ausstellungsräume in ein Gruselkabinett. Die Kleinen trugen Schutzamulette mit Skarabäus und Papyrus.

Im Botanischen Garten, der voller weißer Spinnweben und Fackeln war, schnitzten Selma, Roberta und Paula Laternen aus Kürbissen. "Das ist total eklig und schleimig, sieht nachher aber toll aus", sagte Paula. Danach gingen die drei Mädchen ins Gewächshaus, wo sich ein riesige Spinne versteckte und Didgeridoo gespielt wurde. Um 23 Uhr war der Spuk dann vorbei. Zumindest, wenn man nicht eine der vielen Halloween-Partys besuchte.

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