Neue Frühchenstation im Marienhospital Mehr Komfort für Mutter und Kind

BONN · Melek wurde am 2. August geboren, vier Wochen zu früh, sagt ihre Mutter Olga Baser. Entbunden hatte sie nicht im St. Marienhospital, aber dorthin ging sie, als das Töchterchen gesundheitliche Probleme bekam.

 Weil sie an Neugeborenengelbsucht leidet, haben die Ärzte Melek eine Lichttherapie verordnet. Eine Brille schützt die Augen.

Weil sie an Neugeborenengelbsucht leidet, haben die Ärzte Melek eine Lichttherapie verordnet. Eine Brille schützt die Augen.

Foto: Stefan Knopp

Deshalb liegt es jetzt in einem durchsichtigen Inkubator. Dem Kind geht es dort gut, und die Mutter, die im gleichen Raum untergebracht ist, ist sehr zufrieden.

Die Frühchenstation Sankt Nikolaus im Krankenhaus am Fuß des Venusbergs ist als eigenständiger Bereich neu, vorher war sie mit in der Intensivstation untergebracht. Nach etwa dreimonatigem Umbau eines Traktes im ersten Stock der Kinderklinik eröffnete sie Anfang Juli. Die Räume sind mit allem ausgestattet, was man für zu früh geborene Kinder braucht.

Vier Mutter-Kind-Räume ermöglichen es Müttern, die weiter weg wohnen, rund um die Uhr bei ihrem Nachwuchs zu sein. Denn das Marienhospital ist laut Werner Garbe, Chefarzt der Neonatologie, Anlaufstation für die Versorgung frühgeborener und kranker Säuglinge in der ganzen Region bis zur Eifel und kooperiert dafür mit zehn Kliniken. Daneben gibt es mehrere Zimmer, in denen Mütter tagsüber bei ihren Kindern sein können, abends aber nach Hause gehen.

Ebenfalls drei Monate dauerte der Umbau der Entbindungsstation Sankt Anna: neuer Boden, neue Möbel, ein erweitertes Frühstücksbuffet, zu dem die Väter ebenfalls eingeladen sind. 30 Betten hat dieser Wöchnerinnenbereich, in vier Familienzimmern können Eltern - oder im Falle von Mona Zanjani, die am Sonntag Tochter Hana per Kaiserschnitt zur Welt brachte, auch ihre Mutter - gemeinsam mit ihren Kindern übernachten. Auf einer weitläufigen Terrasse können die Mütter auch an die frische Luft.

Beide Maßnahmen haben laut Verwaltungsdirektorin Susanne Minten rund 800 000 Euro gekostet. Ihr Dank geht auch an die Mütter, die während des Umbaus auf der Station viel Geduld gezeigt hätten. Man habe befürchtet, dass dadurch die Zahl der Geburten im Hospital in diesem Jahr einbrechen würde, sagt Volker Pelzer, Chefarzt der Geburtshilfe. Das sei aber nicht eingetreten.

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