Unfälle in der Region Mehr Tote, weniger Schwerverletzte

BONN/REGION · Die Zahl der Verkehrstoten ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich gestiegen. Sieben Menschen kamen von Januar bis Ende Juni bei Unfällen in Bonn, Königswinter, Bad Honnef und den zum Gebiet der Polizeibehörde Bonn gehörenden linksrheinischen Kreiskommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal ums Leben.

Das sind genauso viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Im ersten Halbjahr 2012 gab es nach Auskunft der Polizei nur einen Verkehrstoten. Die Zahl der Schwerverletzten ist allerdings in den ersten sechs Monaten leicht zurückgegangen: von 127 auf 116.

Dabei hat sich eines nicht geändert: Überhöhte Geschwindigkeit bleibt nach wie vor "der Killer Nummer eins", so die Polizei. Für 22,3 Prozent der Unfälle mit schweren Folgen ist sie die Ursache, häufig in Verbindung mit Alkohol. Das sind sogar einige Unfälle mehr als im Vergleichszeitraum 2012 - und das trotz der verstärkten Kontrollen wie zum Beispiel den Blitzmarathons.

Haben Geschwindigkeitskontrollen somit keinen Sinn? Doch, haben sie, heißt es von der Polizei. Denn: Zwar gebe es im ersten Halbjahr 2013 einen leichte Zunahme, langfristig gesehen aber sinken die Zahlen. So habe es etwa vergangenes Jahr 14,4 Prozent weniger Raserunfälle gegeben als 2011, als bei 394 Unfällen überhöhte Geschwindigkeit die Ursache gewesen war. 2010 waren es 434 Raserunfälle. Deswegen werden Polizei und Kommunen auch weiterhin an ihrer Strategie festhalten, zahlreiche angekündigte Kontrollen durchzuführen.

Unfälle mit Todesfolge:

5. Januar: Bei dem Alleinunfall auf der Landstraße 471 bei Wormersdorf kommt ein 21-jähriger Swisttaler ums Leben. Der junge Mann war gegen 6.30 Uhr mit seinem VW Scirocco gegen einen Baum am Fahrbahnrand gefahren.

12. Januar: Ein zweieinhalb Jahre alter Junge gerät vor den Augen von zahlreichen Passanten unter einen Kleintransporter. Der Unfall ereignet sich gegen 15.30 Uhr in Höhe der Theaterpassage in Bad Godesberg. Das Kind wird mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo es wenig später stirbt.

19. März: Ein 54 Jahre alter Fußgänger wird gegen 23.45 Uhr von einem Auto erfasst und so schwer verletzt, dass er wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen erliegt. Laut Polizei wollte der dunkel gekleidete Mann die Reuterstraße in Höhe der Kurfürstenstraße überqueren.

3. Mai: Eine 76-jährige Fußgängerin wird bei geschlossener Bahnschranke am Mehlemer Bahnhof von einem ICE erfasst und getötet. Nach Angaben der Polizei hatte die Seniorin gegen 20 Uhr mit einer Freundin vom Bahnsteig aus einen verbotenen Weg an den Gleisen entlang gewählt, um so zu dem nahe gelegenen Bahnübergang zu gelangen.

4. Mai: Ein 45-jähriger Motorradfahrer wird auf der L183 in Heimerzheim so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus stirbt. Laut Polizei kollidierte der Mann gegen 15.40 Uhr mit dem Wagen eines 47-Jährigen.

15. Mai: Vermutlich beim Anfahren stürzt eine 89-Jährige, die mit dem Linienbus unterwegs ist. Dabei wird sie am Kopf verletzt. Die Seniorin wird ins Krankenhaus gebracht und operiert. Dabei versagen Herz und Kreislauf, die Reanimation scheitert.

30. Juni: Ein Parkwächter wird in der Bahnhofsgarage von seinem Auto überrollt. Nach Auskunft der Polizei hatte der 31-Jährige seinen Wagen nach Dienstschluss kurz nach ein Uhr auf der Rampe der Ausfahrt abgestellt, und war anschließend zum Rolltor zurückgegangen, um dieses zu schließen. Weil die Handbremse vermutlich nicht angezogen war, rollte das Auto die Rampe hinunter und auf den Mann zu, der mit dem Rücken zu seinem Fahrzeug stand. Kurze Zeit später fand ein Passant den unter seinem Auto eingeklemmten Mann. Das Unfallopfer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

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