Kommentar zur Klärschlammverbrennung Mehr Transparenz

Meinung | Bonn · Da sind sich die Umweltexperten einig: Die Rückgewinnung des wertvollen Rohstoffs Phosphor aus der Klärschlammverbrennung ist sehr sinnvoll. Deshalb hat der Bundestag im Sommer die längst überfällige Änderung der Klärschlammverordnung beschlossen.

Selbstverständlich mit einer langen Übergangsfrist für die Kommunen, da an einem wirtschaftlich zu betreibenden Verwertungsverfahren noch gearbeitet wird. Schließlich müssen am Ende die Bürger die Rechnung zahlen und – bei allen notwendigen Investitionen in moderne Technik – ist ihr Interesse berechtigt, dass die Gebühren auch in Zukunft stabil bleiben. Schon allein deswegen dürfen die Kommunen keine Zeit verlieren und müssen frühzeitig die Weichen stellen. Das wissen auch die Verantwortlichen in Bonn, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, die beste Lösung für Bonn in Sachen Klärschlammverbrennung mit Phosphorgewinnung zu finden.

So weit, so gut. Nicht zu verstehen ist allerdings, warum die Informationsveranstaltung am Montagabend nicht auch interessierten Bürgern offenstand. Das Argument, die Politik sollte zuerst informiert werden, klingt schwach. Zumal über die Zukunft der Klärschlammverbrennung schon vor gut einem Jahr öffentlich in diversen Ratsgremien gesprochen worden ist. Warum jetzt die Geheimniskrämerei? Jedenfalls scheint es so. Das weckt doch nur das Misstrauen vor allem der Bürger, die das Geschehen um die MVA ohnehin seit vielen Jahren kritisch begleiten. Wenn die Verwaltung davon spricht, sie wolle die Bürger mitnehmen, dann muss sie es auch tun. Gerade bei dem Thema ist Transparenz ein Muss. Und zwar von Anfang an.

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