Schnelle Sanierung nicht möglich Bonner Melbbad bleibt 2021 wahrscheinlich geschlossen

Bonn · Das Poppelsdorfer Melbbad lässt sich bis 2021 wohl nicht sanieren. Diese Einschätzung gibt die Stadtverwaltung bekannt. Jetzt ist der Bonner Rat gefragt.

 Das Melbbad nach der Überflutung. Die Reparaturen dauern an.

Das Melbbad nach der Überflutung. Die Reparaturen dauern an.

Foto: Stadt Bonn

Jetzt gibt es also doch schon einen Vorschlag der Stadtverwaltung, wie es nächstes Jahr im Melbbad weitergehen soll: Das Freibad an der Trierer Straße müsse 2021 geschlossen bleiben, teilte das Presseamt am Mittwoch mit. Noch am Freitag hatte die Stadt erklärt, erst nach Abschluss des Bürgerentscheids zur Randbebauung des Bades am 27. November einen Beschlussvorschlag machen zu wollen.

Jetzt verweist das Presseamt auf Schäden, die bei Starkregen im August an einem Teil der Technik im Gebäude zwischen den Becken entstanden seien. Außerdem bestehe „dringender Handlungsbedarf“ bei den Umkleiden, Sanitäranlagen sowie Arbeits- und Sozialräumen. „Die Kosten für eine Interimslösung hinsichtlich der Technik und der Räume würden sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen“, so die Stadt. Es handele sich aus Verwaltungssicht um „eine Wegwerfinvestition“.

Denn laut Presseamt kann das alte Badgebäude nicht saniert, sondern muss durch einen Neubau ersetzt werden. Darum sollen Umkleiden und Sanitärräume im Erdgeschoss des geplanten Sozialwohnungsblocks untergebracht werden, den die städtische Vebowag errichten will. Gegen dieses Bauprojekt richtet sich der Bürgerentscheid, bei dem die Bonner per Briefwahl abstimmen können. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite der Stadt Bonn unter dem Stichwort „Bürgerentscheid Melbbad“. Die Bürgerinitiative „Rettet das Melbbad“ plant für Samstag, 31. Oktober, erneut eine Demonstration in der Innenstadt. Treffpunkt: 14 Uhr am Poppelsdorfer Schloss, mit Anmeldung unter rettetdasmelbbad@gmail.com.

Im Sport- und Bäderamt hatte man nach GA-Informationen vor, die nächste Saison im Melbbad mit provisorischen Lösungen zu ermöglichen, falls das Vebowag-Projekt gestoppt würde. Jetzt aber teilt das Presseamt mit: „Zeitlich wäre eine Nutzung des Bades 2021 wegen der Planungs-, Vergabe- und Ausführungszeiten kaum möglich, da die Arbeiten wohl nicht bis zur Freibadsaison abgeschlossen sein könnten.“ Sprich: Die Stadt ist zu spät dran. Die Entscheidung des weiteren Vorgehens obliegt dem Stadtrat.

Auf das Gerücht, wegen der nun unausweichlichen Schließung des Melbbads im nächsten Jahr werde der Sanierungsstart im Hardtbergbad verschoben, gibt es bisher keine Antwort aus der Stadtverwaltung. Der GA hatte dazu bereits vorige Woche eine Anfrage ans Presseamt gestellt. Modernisierung und Umbau des Hardtbergbades sollten nach bisheriger Planung im nächsten Jahr beginnen.

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